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2011 wurde Lia van Leer im Friedrichstadtpalast mit der Berlinale-Kamera geehrt.

© dpa

Die Grande Dame des israelischen Films: Lia van Leer gestorben

Sie gründete das Jerusalem Film Festival und Kinematheken überall in Israel: Lia van Leer, die Pionierin und Doyenne der israelischen Filmszene, ist im Alter von 90 Jahren gestorben. 2011 war sie mit einer Berlinale-Kamera geehrt worden.

Noch im Februar hatte sie die Berlinale besucht, wie jedes Jahr, auch wenn es ihr gesundheitlich nicht gut ging: Am vergangenen Freitag ist Lia van Leer, die Grande Dame des israelischen Kinos, im Alter von 90 Jahren gestorben. Schon zu Lebzeiten war sie eine Legende, als Gründerin und langjährige Leiterin des Jerusalemer Filmfestivals, als Initiatorin des Israel Film Archive sowie der Kinematheken von Haifa, Tel Aviv und Jerusalem, als Cineastin von Welt, der man die Energie eines Tigers nachsagte. 1924 in Bessarabien geboren, überlebte sie den Holocaust, weil ihre Eltern sie zur Schwester nach Tel Aviv schickten. Sie brachte mit ihrem Mann, dem Freiheitskämpfer und Filmproduzenten Wim van Leer, Filme per Jeep in die Kibuzzim und legte mit ihrer privaten Filmsammlung den Grundstock zum Jerusalem Film Center, der Basis all ihrer jahrzehntelangen Aktivitäten.

Dieter Kosslick nennt Lia van Leer eine "Kämpferin für die siebte Kunst"

„Sie war eine beeindruckende Persönlichkeit, deren Engagement für das Kino und ganz besonders für das israelische Filmschaffen unvergleichlich war“, sagte Berlinale-Chef Dieter Kosslick. "Wir haben eine Kämpferin für die siebte Kunst verloren. Aber Lia war vor allem auch eine gute Freundin, deren Verlust mir nahe geht."

Ihre Leidenschaft für das internationale Kino hatte Leer bereits in den 50er Jahren entwickelt, das 1984 gegründete Jerusalem Film leitete sie noch im hohen Alter. Die Berlinale hatte Lia von Leer 1995 den Vorsitz der Internationalen Jury anvertraut, 2003 trat sie beim Talent Campus auf, 2011 wurde sie mit der Berlinale Kamera ausgezeichnet.

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