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Kultur: Die Grazile

Zum Tod der Berliner Schauspielerin Alice Treff

Sie war die Elegante, die Grazile, die Vornehme, am Theater teils in größeren, im Kino eher in prägnanten Nebenrollen – und sie war durch und durch Berlinerin: Alice Treff. 1906 als Tochter eine Kammermusikers in Berlin geboren, lernte sie Schauspiel am MaxReinhardt-Seminar, und nach ersten Stationen an deutschen Bühnen kam sie 1932 zum Film: An der Seite Willi Forsts spielte sie in „Peter Voß, der Millionendieb“. In über 150 Film- und Fernsehproduktionen wirkte Alice Treff bis ins hohe Alter mit, vom Defa-Film „Die Straßenbekanntschaft“ über ihre Erfolge in den fünfziger Jahren – etwa „Canaris“, „Die heilige Lüge“, „Das Mädchen vom Moorhof“ und Douglas Sirks „Zeit zu lieben, Zeit zu sterben“ – bis zu Helmut Käutners Neuverfilmung der „Feuerzangenbowle“ (1970) und Niklaus Schillings „Rheingold“ (1978). Im Kino war sie zuletzt in kleinen Rollen in „Endstation Tanke“ und in der Rahmenhandlung zu Joseph Vilsmaiers „Leo und Claire“ zu sehen. Berliner Bühnenfreunden ist sie mit Auftritten im Renaissance-Theater und im Theater am Kurfürstendamm in Erinnerung. Wie erst jetzt bekannt wurde, ist Alice Treff, die zuletzt sehr zurückgezogen lebte, am 8. Februar in ihrer Berliner Wohnung gestorben. jal

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