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DIE ANDERE HEIMAT: DER FILM UND REGISSEUR EDGAR REITZ: Zeitreise in Cinemascope

Jakob (Jan Dieter Schneider) liest unentwegt, lernt Indianersprachen, will weg aus Schabbach. Im Hunsrück herrscht Not anno 1842, viele wandern aus.

Jakob (Jan Dieter Schneider) liest unentwegt, lernt Indianersprachen, will weg aus Schabbach. Im Hunsrück herrscht Not anno 1842, viele wandern aus. Die Trecks der Bauern am Horizont rhythmisieren die „Chronik einer Sehnsucht“, einer Zeitreise in Cinemascope. Jakob, ein Vorfahre der Simons aus der 30-teiligen „Heimat“Trilogie von Edgar Reitz.



1932
im Hunsrück geboren, dreht Reitz seit 1984 an der weitverzweigten Dorfchronik des 20. Jahrhunderts, mit 60 Stunden der längste Kinofilm der Welt. Das Prequel „Die andere Heimat“ versammelt Geschichten von bitterer Armut in Deutschland, Dialektgeschichten in Schwarzweiß mit Farbeinsprengseln, einem üppigen, mythischen, nuancensatten Schwarzweiß. Die Zeit wird zum Raum, 270 Minuten lang, zur weiten Landschaft, in die Kameramann Gernot Roll die Figuren einbettet. In Bilder

voller Wehmut, aber ohne

jede Sentimentalität.

Jakobs Vater, der Schmied (Rüdiger Kriese), die tapfere, vom Leben erschöpfte Mutter (Marita Breuer, Hermännchens Mutter aus der ersten „Heimat“), Gustav, der Bruder und Kriegsheimkehrer (Maximilian Scheidt), sie staunen über Jakob, der seinerseits über die Werber aus Brasilien staunt. Am liebsten will er mit Jettchen (Antonia Bill) weg, der Tochter des Edelsteinschleifers. Aber dann macht Gustav ihr ein Kind und alles kommt anders...

„Die andere Heimat“startet am Donnerstag im Kino.

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