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Der spanische Dirigent Rafael Frühbeck de Burgos bei einem Konzert mit der Dresdner Philharmonie.

© dpa

Dirigent Rafael Frühbeck de Burgos ist tot: Der Orchestererzieher

Er wurde als Maestro mit dem absoluten Gehör gefeiert. Nun erlag Dirigent Rafael Frühbeck de Burgos seinem Krebsleiden.

Als Sohn deutscher Eltern wurde er 1933 in Spanien geboren – und er entschied sich als Musiker dafür, den Namen seiner Eltern mit dem seiner Geburtsstadt zu verknüpfen: Rafael Frühbeck de Burgos begann seine Karriere an der Geige, wechselte dann aber ins Dirigentenfach. Ausgebildet in München, erhielt er seinen ersten Chefposten in Bilbao. 1962 - 78 leitete er das Spanische Nationalorchester, 1966 wurde zudem Generalmusikdirektor in Düsseldorf. Zwischen Deutschland und Spanien entwickelte sich die Laufbahn des als Orchestererzieher geschätzten Maestro mit dem absoluten Gehör, und auch als Interpret konnte er sich am meisten für die Musik beider Länder erwärmen.

Nachdem sich Götz Friedrich mit seinem designierten Musikchef Giuseppe Sinopoli zerstritten hatte, wurde Frühbeck de Burgos an die Deutsche Oper geholt, wirkte dort bis 1997 allerdings eher glücklos. Seine 1994 gestartete Ära beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin wiederum beendete er 2000 vorzeitig – aus Protest gegen die drohende Halbierung des Ensembles. Dass er sich zurückzog statt für seine Musiker zu kämpfen, hinterließ einen bitteren Beigeschmack, schadete seiner Karriere aber nicht, die ihn noch als Chef nach Turin, zur Dresdner Philharmonie sowie zum Dänischen Nationalorchester führte. Am Mittwoch ist Rafael Frühbeck de Burgos 80-jährig einem Krebsleiden erlegen.

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