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Baustelle Humboldt-Forum.

© Arne Bänsch/dpa

Diskussion ums Humboldt-Forum: Neuausrichtung des Humboldt-Forums gefordert

Die Ethnologin Viola König plädiert für eine Neuorientierung des Humboldt-Forums. Hermann Parzinger, Chef der Preußen-Stiftung, kann sich eine Filiale in Kamerun vorstellen.

In der Debatte um das Humboldt-Forum fordert die ehemalige Direktorin der Ethnologischen Sammlungen Viola König einen Neuanfang. „Wie das Humboldt Forum derzeit geplant wird, kann es nicht weitergehen“, sagt sie der „Zeit“. Wieder bestimme „der europäische Blick“ darüber, was in einem Weltkunst-Museum gezeigt werde. König, die 2017 pensioniert wurde, plädiert stattdessen für einen „Dschungel, in dem die Objekte ungefiltert und ehrlich auf die Besucher einrücken und sie mental, fast physisch ergreifen“. Dabei gehe es nicht um Reduzierung auf Schuldfragen: "Das Schloss ist kein ‚Tränenpalast'". Vielmehr müssten Aufklärung und Bewusstseinsschärfung das Ziel sein. Viola König wurde 2001 verantwortliche Leiterin der ethnologischen Sammlungen und war maßgeblich bei der Konzeption der Ausstellung für das Humboldt Forum beteiligt. 2017 wurde sie pensioniert.

Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, spricht sich ebenfalls in der „Zeit“ für eine Restitution von Raubkunstobjekten aus. „Geraubte und gestohlene Dinge werden wir zurückgeben, andere Objekte kann man verleihen“, sagt er. Auch müsse sich das Humboldt Forum stärker der Welt öffnen, man müsse über neue Formen der Kooperation nachdenken. Selbst eine Filiale in Kamerun will er nicht ausschließen. „Wir fangen ja gerade erst an.“ Zudem soll die Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy bei der inhaltlichen Gestaltung des Humboldt Forums „an zentraler Stelle“ mitwirken. Savoy berät ebenfalls den französischen Staatspräsidenten Macron und hatte im Sommer mit scharfer Kritik am Humboldt Forum eine Debatte über den Umgang der Berliner Museen mit Raubkunst angestoßen. Tsp

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