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Hypnotisch. "It's not dark yet-M25-2018", 2018, Acryl auf Leinwand.

© Courtesy of the artist and Gallery Semjon Contemporary

Dittmar Danner-Schau: Lila Leuchten

Im Rahmen der Anarchie: Die Galerie Semjon Contemporary zeigt die neue Serie von Dittmar Danner aka Krüger. Die Kolumne Kunststücke.

Das Räumliche hat Dittmar Krüger immer fasziniert – und streng, wie er mit sich und der Malerei ist, konzentriert er seine Idee vom Raum komplett auf den Kubus. Die Bilder des 1958 in Stockholm Geborenen funktionieren stets in mehrere Richtungen. Sie dehnen sich in die Fläche aus, eine Farbe rahmt die nächste in teils gewagten Kombinationen, die die Wirkung von Kadmiumorange, Preußisch Blau und Ultramarin im Zusammenspiel noch verstärken. Zugleich führt der Blick hinab ins Bild, das sich wie ein Kellerschacht nach unten öffnet.

In die Tiefe geht der Künstler dabei im doppelten Sinn: Neben der analytischen Untersuchung zum Verhältnis der Farben untereinander baute er in der Vergangenheit dreidimensionale Kästen aus Acryl, dank derer die Arbeiten noch ein Stück räumlicher wurden. Seine jüngste Ausstellung It’s not dark yet... in der Galerie Semjon Contemporary ist, was die Tiefenschärfe anbelangt, vor allem jedoch eine Zäsur. Krüger kehrt nach mehreren Jahrzehnten der Wandobjekte auf die flächige Leinwand zurück. In der Galerie hängen diverse Formate, aus denen es lila leuchtet, in deren Zentrum schwarze Quadrate Unendlichkeit suggerieren oder kleine Fehler den Blick bewusst ablenken (Preise je nach Format: 750–12 500 Euro).

Disziplinierung er Malerei als beherrschendes Thema

Und nicht nur das: Mit Dittmar Danner aka Krüger hat der Künstler sich zudem einen neuen Namen zugelegt, der signalisiert, dass er auch inhaltlich an einen Wendepunkt gekommen ist. Man könnte sagen: All die Mühen der jüngeren Vergangenheit mit ihrer immer aufwendigeren Bearbeitung der Oberflächen haben die Wirkung nicht potenziert. Was Danner aka Krüger zu einer kritischen Revision veranlasst hat – vielleicht sogar zu einem Blick zurück in jene Zeit, als er in der Malklasse von Johannes Geccelli an der heutigen Universität der Künste studierte. Die Disziplinierung der Malerei war danach sein beherrschendes Thema. Dass er die Aufgabe gemeistert hat, muss der Künstler nicht mehr beweisen.

So wird der Schritt vom Wandobjekt zurück auf die flächige Leinwand am Ende ein Sprung nach vorn. Dittmar Danner aka Krüger durchschreitet hier souverän einen Rahmen nach dem anderen in Richtung malerische Freiheit.

Schröderstraße 1, bis 24. November

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