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Divan Orchestra: Libanonkrise ist "größte Prüfung"

Der Stardirigent Daniel Barenboim sieht im Libanonkonflikt die größte Belastungsprobe für sein israelisch-arabisches West-Eastern Divan Orchestra.

München - "Natürlich war dieser Krieg die größte Prüfung für das Orchester. Andererseits: Ohne den Konflikt wäre es ja gar nicht notwendig", sagte der Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper Unter den Linden der "Süddeutschen Zeitung".

Das Orchester, zu dem Musiker aus Israel, Jordanien, Ägypten und Palästina gehören, bringe keinen Frieden, es biete jedoch ein Forum, sagte 63-Jährige. In der Musik müsse man sich ausdrücken und aufeinander hören. "Alle diese Gesetze gelten nicht in der Realität, aber bei uns: Wir sind eine eigene kleine Republik", betonte der 1942 in Argentinien geborene Barenboim, der als Zehnjähriger mit seinen Eltern nach Israel emigrierte.

Das West-Eastern Divan Orchestra plant laut dem Dirigenten schon bald ein Konzert in Beirut. "Das möchten wir im nächsten Jahr. Es gibt zwar noch keine konkreten Pläne, aber wir sind im Gespräch", sagte er. Das Orchester gibt am Sonntag in der Berliner Philharmonie ein Benefizkonzert. Barenboim hatte 1999 den West-Eastern Divan Workshop ins Leben gerufen, der junge Musiker aus Israel und den arabischen Ländern jeden Sommer zum gemeinsamen Musizieren zusammenführt. (tso/ddp)

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