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Kultur: Dominasteine

Gernot Rolls„Pura Vida Ibiza“ amüsiert sich auf der Partyinsel

Was tun Abiturienten bei Liebeskummer? In den Zwanzigerjahren schrieben sie Gedichte und hegten Selbstmordgedanken – siehe „Was nützt die Liebe in Gedanken“. Und heute? Da fliegen die Jungs auf die Balearen und hauen sich die Rübe voll. Auch darüber werden Filme gemacht.

Für „Ballermann 6“ hatte Gernot Roll das deutsche Proll-Paradies Mallorca aufgesucht. Nun geht es mit „Pura Vida Ibiza“ ein paar Seemeilen weiter – auf die Partyinsel. In jungen Jahre hatte Roll als Kameramann Filme wie „Erotik auf der Schulbank“ (1968) und „Wilder Sex junger Mädchen“ (1971) gedreht – und später Edgar Reitz’ „Heimat“-Zyklus, Helmut Dietls „Rossini“ sowie Caroline Links „Nirgendwo in Afrika“. Als Regisseur scheint Roll eher auf seine frühen Erfahrungen zurückzugreifen: Gleich zu Beginn von „Pura Vida Ibiza“ (mit dem TV-Nachwuchsensemble Kristian Erik Kiehling, Tom Wlaschiha und Julia Dietze) bleiben die Hände des Helden mit Industriekleber an den Brüsten seiner Angebeteten haften. Das Humorniveau ist damit für den Rest des Kinoabends festgelegt. Und wenn das Autorenteam nicht mehr weiter weiß, wird erst einmal eine Runde gefurzt oder ein elektrischer Erektionsvergrößerer ins Spiel gebracht. Nichts gegen blöde Witze, sie müssen nur gut erzählt werden. Katja Flint als Ferienclubdomina kann’s auch nicht richten.

In 13 Berliner Kinos

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