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Kultur: Don’t think twice, it’s alright

Nun kann auch Bob Dylan sagen: Ich bin ein Berliner (englisch: I am a jelly donut). Die Akademie der Künste hat den Amerikaner bei der Frühjahrsmitgliederversammlung in ihren illustren Kreis gewählt, und zwar in die Sektion Film- und Medienkunst, zusammen mit Johann Feindt, Alexander Horwath, Judith Kaufmann, Thomas Schadt, Georg Seeßlen und Oliver Sturm.

Nun kann auch Bob Dylan sagen: Ich bin ein Berliner (englisch: I am a jelly donut). Die Akademie der Künste hat den Amerikaner bei der Frühjahrsmitgliederversammlung in ihren illustren Kreis gewählt, und zwar in die Sektion Film- und Medienkunst, zusammen mit Johann Feindt, Alexander Horwath, Judith Kaufmann, Thomas Schadt, Georg Seeßlen und Oliver Sturm. In der Sektion Darstellende Kunst (wäre für Dylan auch nicht ganz falsch) heißen die neuen Mitglieder Jens Harzer, Ulrich Khuon, Nicolas Stemann, Sasha Waltz. Die Akademie der Künste zählt insgesamt 414 Mitglieder.

Herzlichen Glückwunsch! Bob Dylan hat in seiner Karriere manche Ehrung erfahren. Es gab einen Auftritt vor dem Papst, Doktorhüte, den Pulitzer-Preis, den Academy Award (nicht verwechseln!) und letztes Jahr die Medal of Freedom, die ihm Präsident Barack Obama in Washington umhängte. Irgendwie liegt alles dicht beieinander – denn Obama sprach bei seinem Berlin-Besuch auf dem Pariser Platz, vor dem Glashaus der Akademie der Künste, deren berühmtestes Mitglied nun Bob Dylan heißt.

Damit sei nichts gegen die Popularität von Klaus Staeck gesagt. Der feierte kürzlich seinen 75. Geburtstag, ist also nur wenig älter als der große Bob und kann sich nun als Präsident der Akademie der Künste irgendwie auch als Präsident von Bob Dylan fühlen. Am Brandenburger Tor hatte einst Max Liebermann sein Atelier, der Malerfürst war bis 1933 Präsident der Preußischen Akademie. Dylan malt und zeichnet selbst gern und hatte in den letzten Jahren die eine oder andere Ausstellung.

Was die Dylan-Fans in der Akademie vielleicht nicht so wissen: Das Verhältnis Dylan/Berlin ist mittelgut. 1978 wurde er in der Deutschlandhalle ausgebuht; Thomas Brasch hat darüber ein kluges Gedicht geschrieben. Bei einem Auftritt ein paar Jahre später im Osten, die Mauer stand noch, hat Dylan viele Menschen enttäuscht, weil er nichts sagte (er sagt ja nie etwas auf der Bühne) und überhaupt schlecht drauf war. Inzwischen war er häufig in der Stadt, mal so, mal so; schönes Konzert letzten Sommer auf der Zitadelle Spandau. Ende Oktober spielt Bob Dylan zwei Konzerte im Tempodrom, dann endlich als Nobelpreisträger!

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