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Die Musiker Julian Eilenberger (vorn) und Andreas Güstel spielen in der Mecklenburgstraße auf ihrem mobilen Klavier.

© Jens Büttner/dpa

Dramatische Folgen der Pandemie: Viele Berliner Musiker geben in der Krise auf

Eine neue Umfrage zeigt, wie stark die Pandemie die Musikerszene trifft. Ein Drittel habe aufgegeben, heißt es, die Hälfte brauche dringend Unterstützung.

Wegen weggebrochener Einnahmen durch die Corona-Pandemie hadert knapp ein Drittel der freischaffenden Musikerinnen und Musiker in Berlin mit der Zukunft. Laut einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Landesmusikrates Berlin sehen 29 Prozent durch die Corona-Krise keine berufliche Perspektive mehr, planen einen Berufswechsel oder haben bereits einen anderen Beruf ergriffen.

Nur ein Fünftel (22,1 Prozent) würde positiv in die Zukunft sehen und benötige keine Unterstützung. Knapp die Hälfte (46,6 Prozent) benötige jetzt finanzielle Unterstützung und hoffe, die berufliche Existenz in diesem Jahr wiederaufzubauen. An der Umfrage des Landesmusikrates beteiligten sich den Angaben zufolge 485 Berliner Musikschaffende.

Von ihnen lebten demnach ein Drittel (36,5 Prozent) ausschließlich von künstlerischer Tätigkeit, zwei Drittel (66,6 Prozent) gaben und geben auch Musikunterricht. Knapp zehn Prozent haben Nebeneinkünfte aus anderen Tätigkeiten.

Von den sogenannten Novemberhilfen des Bundes konnte laut Umfrage nur ein kleiner Teil profitieren. 20,1 Prozent hatten bei der Antragstellung keine Probleme. Der größte Teil der Musikerinnen und Musiker habe von einer Antragstellung abgesehen. Als Gründe gaben sie unter anderem unklare Regularien (37,5 Prozent), Angst vor einer drohenden Rückzahlung (27 Prozent) oder zu hohe Nebeneinkünfte (27 Prozent) an.

Die Präsidentin des Landesmusikrats, Hella Dunger-Löper, sprach von einer dramatischen Situation für die freischaffenden Musikerinnen und Musiker. Schnelle und unbürokratische Hilfe sei in dieser Phase der Pandemie dringender denn je nötig. (dpa)

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