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Kultur: Echoräume

Kempowski-Archiv kommt nach Berlin

Walter Kempowski sagt, er erinnere sich noch an die Rechnung für das sündhaft teure Essen, mit dem er Manfred Trautwein umgarnte, den Archivdirektor der Berliner Akademie der Künste. Der Schriftsteller, manischer Chronist der deutschen Geschichte („Tadellöser & Wolff“, „Das Echolot“) vergisst nichts. Sein Ziel hat er erreicht: Das umfangreiche Archiv wird von der Akademie übernommen. Bereits seit 1996 befindet sich das literarische Archiv mit 102 Regalmetern hier, noch dieses Jahr sollen die 8000 Lebensläufe und Dokumente (300 Regalmeter) und die 300000 Fotos (180 Regalmeter) folgen. Es sei ein „Jahrhundertarchiv“, sagt Trautwein auf der Pressekonferenz mit Kempowski am Dienstag, und mag anlässlich des „Freudentags“ nicht über seine finanziellen Aufwendungen sprechen. Damit Kempowski weiter arbeiten kann, stellt ihm die Akademie auf 10 Jahre eine Sekretärin zur Verfügung. Im Kempowski-Archiv seines Geburtsorts Rostock verbleiben die „dreidimensionalen“ Sammlerstücke. „Die Möglichkeiten in Berlin sind größer“, sagt der 76-Jährige, der einige Monate im Jahr in Berlin wohnt und voller Tatendrang einen Band Tagebücher und einen „letzten“ Roman fürs nächste Jahr ankündigt.

Jörg Plath

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