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Der frühere CIA-Angestellte Edward Snowden, hier im Juni 2013 bei einem "Guardian"-Interview in Hongkong, genießt derzeit in Russland politisches Asyl.

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Edward Snowden kommt ins Kino: Bond-Produzenten verfilmen Snowden-Story

Barbara Broccoli und Co. haben die Filmrechte erworben: Nach Gleen Greenwalds Buch "Die globale Überwachung" wollen sie statt 007 nun den NSA-Enthüller Snowden zum Kinohelden machen.

Die Produzenten der James-Bond-Filme arbeiten an einem Film über den NSA-Enthüller Edward Snowden. Michael G. Wilson und Barbara Broccoli, die sonst ihren fiktiven Geheimagenten 007 auf die Leinwände schicken, werden damit erstmals einen realen Agenten zum Kinohelden machen. Wie Sony Pictures bekannt gab, hat Broccolis und Wilsons Produktionsfirma EON die Filmrechte für das am Dienstag erschienene Buch „No Place To Hide: Edward Snowden, The NSA and the U.S. Surveillance State“ erworben. Auf Deutsch ist es diese Woche unter dem Titel "Die globale Überwachung: Der Fall Snowden, die amerikanischen Geheimdienste und die Folgen" bei Droemer herausgekommen. Der britische Journalist Glenn Greenwald hatte für seine Mitarbeit an Snowdens Enthüllungen Preise gewonnen, der "Guardian" und die zeitgleich veröffentlichende "Washington Post" erhielten den Pulitzer-Preis. Der frühere "Guardian"-Journalist Greenwald hatte in der Zeitung zusammen mit Snowden die weltumspannenden Überwachungsaktionen des US-Geheimdienstes öffentlich gemacht, sein Buch stellt eine persönliche Chronik der Ereignisse rund um den Whistleblower dar.

Die Bond-Produzenten Barbara Broccoli und Michael G. Wilson wollen einen Snowden-Film realisieren.
Die Bond-Produzenten Barbara Broccoli und Michael G. Wilson wollen einen Snowden-Film realisieren.

© dpa

Barbara Broccoli war erst im Februar in Berlin, als Mitglied der Berlinale-Jury. Gemeinsam mit Wilson bezeichnete sie die NSA-Enthüllungen nun als „eines der bedeutsamsten politischen Ereignisse unserer Zeit“. Sie seien begeistert, dass sie diese wichtige Geschichte auf die Leinwand bringen können. Edward Snowden lebt nach wie vor in Russland, wo ihm politisches Asyl gewährt wurde. "Seine explosiven Enthüllungen haben wichtige Fragen über die Rolle der Regierung beim Schutz ihrer Bürger und dem Gleichgewicht zwischen nationaler Sicherheit und persönlicher Freiheit aufgeworfen, sagte Doug Belgrad, der Chef von Columbia Pictures - die Firma gehört zu Sony. "Wir sind sehr stolz, dass Michael, Barbara, and Glenn sich für Sony entschieden haben, um diese spannende Story auf die große Leinwand zu bringen," so Belgrad.

Sony produziert damit nicht zum ersten Mal einen Film über einen hochaktuellen Gegenwartsstoff; in jüngerer Zeit hat die Produktionsfirma unter anderem Kathryn Bigelows "Zero Dark Thirty" über die Jagd auf Osama Bin Laden und "The Social Network" über Facebook-Erfinder Mark Zuckerberg herausgebracht. Welche Schauspieler im Snowden-Film mitspielen werden und wann er in die Kinos kommen soll, ist noch nicht bekannt. Tsp/dpa

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