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Rudolf Weinsheimer und Botschafter Takeshi Nakane.

© Weinsheimer

Ehrung für Rudolf Weinsheimer: Cello Nr. 7

Der langjährige Berliner Philharmoniker und Gründer der 12 Cellisten, Rudolf Weinsheimer, erhält einen hohen japanischen Orden

In der Residenz des Botschafters von Japan spielen vier Cellisten der Berliner Philharmoniker Musik von Gabriel Fauré und Rentaro Taki. Die Besetzung und der Klang, den David Riniker, Knut Weber, Martin Menking und Stephan Koncz entfalten, sind geeignet, an die „Keimzelle“ der 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker zu erinnern. Von Anfang an ist der internationale Siegeszug der philharmonischen Cellogruppe eng mit der Waseda University in Tokio verknüpft, wo das erste Konzert eines Celloquartetts 1966 den erfolgreichen Start bildete. Das Zusammenspiel der tiefen Streichinstrumente hat seinen Ursprung in einem kollegialen Hauskonzert bei Rudolf Weinsheimer. Familie und Freunde waren so entzückt, dass Weinsheimers Schwiegervater, der Japanologe Herbert Zachert, jenen zukunftweisenden Auftritt in Tokio anregte. Die Japanreisen des Orchesters unter Herbert von Karajan boten willkommene Gelegenheit zu Extrakonzerten.

Da endlich ein Programm für die ungewöhnliche Besetzung der „Zwölf“ gefunden und Weinsheimer als ihr Manager agil war, fand ihr erstes abendfüllendes Konzert – in Tokio statt, 1973 in der Okuma Hall der Waseda University. Großer Andrang. Später konzertieren sie im Kaiserpalast vor dem japanischen Kaiserpaar. Aber es geht um mehr als um Konzerte, nämlich die Förderung des Austauschs zwischen beiden Ländern, den Einsatz Weinsheimers für die Auslandskarriere des Waseda-Orchesters, Hilfe in der Not des Erdbebens 1995. Weinsheimer führt seine Berliner Kollegen in die Universität, zum Segen deutsch-japanischer Kontakte.

Botschafter Takeshi Nakane rühmt nun alle diese Verdienste, bevor er dem heute 84-Jährigen den vom Kaiser verliehenen und mit dem Siegel des Staates versehenen Orden überreicht, der da heißt: „Orden der Aufgehenden Sonne am Band goldene Strahlen“. Laudator Götz Teutsch, damals Gründungsmitglied der Gruppe, entwirft ein liebevolles Bild von dem Organisator und bescheidenen Menschen Rudolf Weinsheimer, der immer nur für die anderen da gewesen sei. Auch in Japan habe er sich nie in den Mittelpunkt gespielt. Vielmehr pflegte er, wie Journalisten wissen, unermüdlich werbend für sein Ensemble, sich telefonisch stets zu melden als „Cello Nr. 7“.

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