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Kultur: Ein Hilfeschrei? Nachlassenden Erfolg verträgt die Künstlerseele nicht, meint ein Psychologe

Rex Gildos Sturz aus dem zweiten Stock einer Münchener Wohnung ist nach Ansicht von Psychologen ein Hilfeschrei gewesen. Experten würden dies einen demonstrativen Selbstmordversuch nennen, sagte der Diplompsychologe Peter Groß in Köln.

Rex Gildos Sturz aus dem zweiten Stock einer Münchener Wohnung ist nach Ansicht von Psychologen ein Hilfeschrei gewesen. Experten würden dies einen demonstrativen Selbstmordversuch nennen, sagte der Diplompsychologe Peter Groß in Köln. Rex Gildo könnte seine Persönlichkeit zu sehr auf den Star-Ruhm aufgebaut haben, meinte Groß. Zuletzt habe Gildo meist nur auf Betriebsfesten gesungen. "Bei nicht absolut gefestigten Persönlichkeiten droht bei nachlassendem Erfolg verstärkt Selbstmordgefahr." Besonders bei Stars vergrößerten aber auch andere Lebensumstände die Suizidgefahr. "Geheim gehaltene Krankheiten, Potenzprobleme im Alter oder gescheiterte Beziehungen lösen häufig Depressionen aus, die mit einem Selbstmord enden", sagte Groß. Die Last, in der Öffentlichkeit zu stehen, sei enorm. "Megastars wie Michael Jackson brauchen den Ruhm. Im Rampenlicht zu stehen, wird zur Sucht." Allerdings sei es dann schwer, wenn der Erfolg wegbreche. "Das verträgt die empfindliche Künstlerseele nicht." Solche Situationen schaukelten sich dann bis zur Unerträglichkeit hoch, vor allem wenn niemand da sei, dem man "sein Herz ausschütten" könne. "Die Diskrepanz zwischen Sein und Schein wird dann zu groß", sagte der Psychologe. So könne eine schlechte finanzielle Situation Schlagerstars zwingen, schlechte Engagements anzunehmen. "Das steigert die Unzufriedenheit."

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