zum Hauptinhalt

Kultur: Ein Whisky mit ... William Holden

Harald Martenstein vergleicht die letzten Mahlzeiten von Filmstars.

Die genauen Umstände von Marilyn Monroes Tod sind bis heute ungeklärt. Aber man weiß immerhin genau, dass sie als letzte Mahlzeit gefüllte Champignons, pikante Hackfleischbällchen und Guacamole zu sich genommen hat. Das hat sie bei ihrem Stamm-Mexikaner um die Ecke bestellt und sich, kurz vor dem Ende, nach Hause liefern lassen. Marlene Dietrich dagegen hat ihren irdischen Weg mit einer Hühnersuppe beendet, die ihre Haushälterin für sie kochte. Bei James Dean ist es nachweislich so gewesen, dass er in „Tip’s Coffee Shop“ am Highway 41 einen Apfelkuchen aß und ein Glas kalte Milch trank, bevor er sich zum letzten Mal in seinen Porsche setzte, nüchtern, aber unangeschnallt.

Natalie Wood hat gemeinsam mit ihrem Mann Robert Wagner, den sie nach zehnjähriger Trennung gerade zum zweiten Mal geheiratet hatte, und ihrem Kollegen Christopher Walken im Restaurant eine Fischplatte mit Meeresfrüchten verputzt. Dazu wurden extrem viele Flaschen geleert. Die Männer stritten sich. Danach gingen alle drei auf Woods Jacht, die vor der Küste ankerte, die Männer stritten sich und öffneten weitere Flaschen. Dann ist Natalie Wood ins Wasser gefallen und ertrunken. William Holden nahm als letzte Mahlzeit eine Flasche Wodka zu sich plus vier Flaschen Bier, anschließend stolperte er über seinen Bettvorleger und verletzte sich tödlich an der Nachttischkante. John Belushi aß in der „Rainbow Bar“ eine Linsensuppe, dann hat er sich von seiner Freundin im Hotel, damit er besser schläft, eine Mischung aus Kokain und Heroin in den Arm spritzen lassen. Aufgewacht ist er nicht mehr.

Von Dieter Kosslick stammt der Satz: „Gutes Essen ist ein Menschenrecht.“ Im Namen der Humanität hat Dieter Kosslick folglich die Reihe „Kulinarisches Kino“ gegründet. Es gibt ein neues Buch, „Das letzte Gericht“ von Richard Fasten, mit den letzten Mahlzeiten großer Stars, zum Nachkochen. Man könnte ohne Weiteres „Manche mögen’s heiß“ mit Marilyn Monroe zeigen und dazu pikante Hackfleischbällchen servieren. Dies ist nur eine Anregung.

Zur Startseite