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Elizabeth Taylor, 1958 in "Cat on a Hot Tin Roof".

© Mondadori/Getty Images

Elizabeth Taylor Ausstellung in Berlin: Schneewittchen aus Hollywood

Ikone ihrer Zeit: die Fotoausstellung "Elizabeth Taylor - Grit and Glamour" in der Deutschen Kinemathek Berlin.

Weiß wie Schnee, rot wie Blut und schwarz wie Ebenholz. Diese Typbeschreibung trifft auf genau zwei Frauen zu: Schneewittchen und Elizabeth Taylor. Und auch, wenn die meisten Fotos in der ihr gewidmeten Ausstellung „Grit and Glamour“ den Hollywoodstar in Schwarz-Weiß zeigen, denkt man die Farbtrilogie beim Anblick der weichgezeichneten Alabasterhaut, der vollen Lippen und des stets sorgfältig ondulierten Haars immer mit.

Schon die beiden Glamshots rechts und links des Eingangs, auf denen Taylor im Ballkleid vor einem Kristalllüster und im Negligé auf Puschelfell posiert, lassen keinen Zweifel: Dies ist die schönste Frau ihrer Zeit. Zumindest war sie eine der meistfotografierten, wie die in der Deutschen Kinemathek im Filmhaus in der Potsdamer Straße gastierende Ausstellung von Getty Images mit teils bisher unveröffentlichten Fotos erzählt.

Die Taylor war Charakterdarstellerin und schillerndes Society-Geschöpf

Gezeigt werden Studioporträts, Kontaktabzüge, Filmstills und Backstageaufnahmen der 2011 im Alter von 79 Jahren verstorbenen Diva. Und weil die zweimalige Oscar-Preisträgerin Elizabeth Taylor nicht nur eine Charakterdarstellerin von Gnaden, sondern mit ihren acht Ehen, ihrer Trunk- und Fresssucht und dem karitativen Engagement auch ein schillerndes Society-Geschöpf war, sind auch Fotos aus ihrem öffentlich zelebrierten Privatleben zu sehen. Mit Richard Burton und anderen Ehemännern, Filmpartnern, Kindern. „Manchmal war die Atmosphäre um sie herum geradezu magisch, beinahe wie im Zirkus“, erinnert sich einer ihrer Söhne, Christopher Wilding, auf einer Texttafel in der Schau, die die Aura der Ikone zelebriert.

Dass das Kameraobjektiv die Schneewittchenschönheit liebt und zugleich erzeugt, ist Teil des Hollywood-Spiels der fünfziger Jahre. Schön anzuschauen auch in der ebenfalls im Filmhaus gezeigten Oscar-Gewinnerinnen-Schau „Best Actress“ (bis 1. Mai). Da sieht man Elizabeth Taylor im seidenen Unterrock in der Liebestragödie „Butterfield 8“ und als süße Unschuld in Weiß bei der Preisverleihung, in einem Wochenschau-Ausschnitt. Dass die Schauspielerin nicht nur Märchenwesen, sondern auch bittere Sarkastin war, zeigt sie in ihrem anderen Oscar-Film: „Who’s afraid of Virginia Woolf“.

Deutsche Kinemathek, bis 3. April, Di-So 10-18 Uhr, Do 10-20 Uhr. Am heutigen Sonntag um 15.30 Uhr wird „Butterfield 8“ im Bundesplatz-Kino gezeigt.

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