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Felix Kammerer in „Im Westen nichts Neues“

© dpa/Reiner Bajo/German Films

Verfilmung des Remarque-Romans: „Im Westen nichts Neues" geht für Deutschland ins Oscar-Rennen

Der Antikriegsfilm „Im Westen nichts Neues“ von Edward Berger soll den Auslands-Oscar holen. Die Netflix-Produktion setzte sich gegen acht Mitbewerber durch.

Der Film „Im Westen nichts Neues“ soll für Deutschland ins Rennen um die Oscars gehen. Das hat eine Jury in München entschieden, wie German Films, die Auslandsvertretung des deutschen Films, bekannt gab. Die Adaption des fast hundert Jahre alten Romans von Erich Maria Remarque sei „bestürzend aktuell“ und setze ein „kraftvolles Statement gegen den Krieg“, so die Jury.

Ähnlich äußerte sich Regisseur Edward Berger. Das Buch, sagte er, sei „heute leider relevanter, als wir es erwartet haben“. Die Entscheidung für den Film nannte er „eine sehr große Ehre“.

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Remarques Roman kam 1929 heraus und wurde ein in 50 Sprachen übersetzter Weltbestseller. Er schildert in großer Eindringlichkeit die Brutalität der Schützengrabenkämpfe des Ersten Weltkriegs. Junge Rekruten werden von weit hinter der Front agierenden Politikern und Generälen in den Tod geschickt. Als der Held Paul Bäumer kurz vor Kriegsende von einem Scharfschützen erschossen wird, meldet der Heeresbericht lapidar: „Im Westen nichts Neues“.

Erste deutsche Filmfassung des Romans

Edward Bergers Adaption ist die erste deutsche Filmfassung des Stoffes. Als die Hollywood-Verfilmung von Lewis Milestone 1930 ins Kino kam, kam es wegen ihrer pazifistischen Haltung in Deutschland zu scharfen Protesten. Die Nationalsozialisten organisierten eine Kampagne und störten Filmvorführungen, indem sie Stinkbomben zündeten oder weiße Mäuse freiließen. 1979 entstand eine amerikanische Fernsehverfilmung.

Bei Berger wird nun der Wiener Burgtheater-Schauspieler Felix Kammerer in der Hauptrolle zu sehen sein. Außerdem treten unter anderem Daniel Brühl, Albrecht Schuch, Michael Wittenborn und Devid Striesow auf.

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Die Netflix-Produktion kommt am 29. September in die Kinos und ist ab dem 28. Oktober beim Streamingdienst zu sehen. Berger wurde mit seinem Drama „Jack“ bekannt, das 2014 im Wettbewerb der Berlinale lief. Erfolgreich war er auch mit der Spionage-Fernsehserie "Deutschland 83", zuletzt inszeniert er einige Folgen der Serie „Your Honor“.

Oscarverleihung im März 2023

In der deutschen Vorauswahl setzte sich „Im Westen nichts Neues“ gegen acht Konkurrenten durch, darunter „Lieber Kurt“ von Til Schweiger, „Alles in bester Ordnung“ von Natja Brunckhorst, „Der Passfälscher“ von Maggie Peren und „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ von Andreas Dresen, der bei der Berlinale Silberne Bären für das Drehbuch und Hauptdarstellerin Meltem Kaptan bekommen hatte.

Zum letzten Mal einen Auslands-Oscar bekommen hatte das deutsche Kino vor fünfzehn Jahren für Florian Henckel von Donnersmarcks Stasi-Drama „Das Leben der Anderen“. Bis dahin hat „Im Westen nichts Neues“ noch einen weiten Weg vor sich. Im Dezember wird eine 15 Titel umfassende Longlist für die Kategorie der nicht englischsprachigen Filme bekannt gegeben, es folgt eine Shortlist mit fünf Werken. Verliehen werden die Oscars am 12. März 2023. (mit dpa)

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