zum Hauptinhalt

Kultur: EPISODENFILM

Nichts als Gespenster

Sich ein Leben vorstellen, heißt Noras und Christines Spiel am jamaikanischen Strand. Ansonsten warten sie darauf, dass etwas passiert – ob nun der angekündigte Hurrikan oder die Liebe. So geht es auch den übrigen Figuren in Martin Gypkens Verfilmung der Erzählungen Judith Hermanns. Sie reisen umher, durch die USA, Island, Venedig und Deutschland, in der Hoffnung, dass das Leben ihnen einfach geschieht. Aber Pustekuchen – den Figuren passiert wenig, dem Zuschauer auch. Für ein Gesellschaftsporträt nimmt Gypkens seine Figuren, die hauptberuflich am Leben leiden, zu schwer, für eine Innenschau dieser Anfang-Dreißiger versenkt er sich zu wenig in ihnen – und damit fehlt dem Film genau die Radikalität, die auch seinen Protagonisten abgeht. Hochkarätig besetzte Ereignislosigkeit. Verena Friederike Hasel

„Nichts als Gespenster“,

D 2007, 119 Min., R: Martin

Gypkens, D: August Diehl, Fritzi Haberlandt, Jessica Schwarz

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false