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Der Gerechtigkeit verpflichtet. Jürgen Schadeberg.

© Ralf Krüger/dpa

Er war der Chronist der Apartheid: Der Berliner Fotograf Jürgen Schadeberg ist tot

Seine Fotografien von Nelson Mandela gehören zu den Schlüsselbildern des 20. Jahrhunderts. Nun ist der Fotograf Jürgen Schadeberg mit 89 Jahren gestorben.

Der Fotograf Jürgen Schadeberg, der einige der wichtigsten Ereignisse der Apartheid dokumentierte, ist tot. Er sei am Samstag im Alter von 89 Jahren an Gesundheitsproblemen in Folge eines Schlaganfalls gestorben, sagte seine Ehefrau Claudia Schadeberg der Deutschen Presse-Agentur am Montagabend. Schadebergs Bilder des Anti-Apartheid-Kämpfers und ersten demokratisch gewählten Präsidenten Südafrikas, Nelson Mandela, sind weltweit berühmt.

Der Fotograf, Filmemacher und Journalist wurde 1931 in Berlin geboren und arbeitete für die Deutsche Presse-Agentur in Hamburg, bevor er 1950 nach Südafrika ging. Als leitender Fotograf und Bildredakteur des Lifestyle-Magazins „Drum“ fotografierte er die blühende Jazz-Szene der Townships sowie Schlüsselereignisse in Südafrikas Geschichte, etwa das Massaker von Sharpeville 1960. In den 1960ern und 1970ern lebte und arbeitete er unter anderem in London, New York, Spanien und Frankreich, bevor er 1985 nach Südafrika zurückkehrte.

Sein Foto, das Nelson Mandela bei einem Besuch seiner ehemaligen Gefängniszelle auf Robben Island 1994 zeigt, wurde von The Photographers Gallery in London in die Liste der 50 denkwürdigsten Bilder des 20. Jahrhunderts gewählt.

Schadebergs Lebenswerk wurde unter anderem in dem 2004 erschienenen Film „Drum - Wahrheit um jeden Preis“ gewürdigt. Zuletzt lebte der Fotograf mit seiner Ehefrau vor allem in Spanien, wie Claudia Schadeberg sagte. Das Paar hat demnach ein Fotoarchiv, das sieben Jahrzente der Fotografie in Südafrika und Europa beinhaltet. (dpa)

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