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Kultur: Erfolg durch Sitzenbleiben

Ben versteht die Welt nicht mehr. Sein Großvater fährt stundenlang mit ihm nach Detroit, um ihm etwas zu zeigen, im Henry-Ford-Museum.

Ben versteht die Welt nicht mehr. Sein Großvater fährt stundenlang mit ihm nach Detroit, um ihm etwas zu zeigen, im Henry-Ford-Museum. Doch was will der führerscheinlose Großvater in einem Automuseum? Er führt ihn schnurstracks zu einem alten Bus. Die beiden setzen sich in den Bus und der Großvater erzählt seinem Enkel von der Diskriminierung der Schwarzen in den fünfziger Jahren in Amerika, vom rassistischen Geheimbund Ku-Klux-Klan und der Rassentrennung im öffentlichen Leben. Und von der Courage der 42-jährigen Rosa Parks, die sich in diesem Bus auf einen für Weiße reservierten Sitz setzte und dafür verhaftet wurde. Fabrizio Silei erzählt dieses bedeutende Kapitel der amerikanischen Bürgerbewegung mit leisem Humor. Der Großvater gesteht seine Untätigkeit, er hatte versucht, Rosa zum Aufstehen zu bewegen. Sie blieb sitzen und bewegte so mehr. Ein Jahr später wurde die Rassentrennung in öffentlichen Verkehrsmitteln der USA abgeschafft. Maurizio A.C. Quarello hat zu dieser einfühlsamen Geschichte stimmungsvolle Illustrationen im Stile Edward Hoppers beigetragen, das Bildzitat am Ende ist für die Erwachsenen, die Barack Obama in der Zeitung erkennen können. Rolf Brockschmidt

Fabrizio Silei (Text), Maurizio A.C. Quarello (Illu.): Der Bus von Rosa Parks. Aus dem Italienischen von Sarah Pasquay. Verlagshaus Jacoby & Stuart, Berlin 2011. 40 S., 14,95 Euro. Ab acht Jahren.

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