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Kultur: Ernährung heute: Milliardenschaden

Zum guten Essen gehören für viele Menschen nach wie vor eine Flasche Wein oder ein Bier. Der Genuss hat allerdings eine Kehrseite - daran erinnerte am Dienstag die Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren (DHS).

Zum guten Essen gehören für viele Menschen nach wie vor eine Flasche Wein oder ein Bier. Der Genuss hat allerdings eine Kehrseite - daran erinnerte am Dienstag die Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren (DHS). Jeder zweite deutsche Mann mittleren Alters hat Probleme wegen zu hohen Alkoholkonsums. "Sie haben gesundheitliche und soziale Probleme und riskieren eine körperliche Abhängigkeit", warnte Jost Leune, stellvertretender Vorsitzender der DHS in Berlin. Während der Alkoholverbrauch auf hohem Niveau konstant bleibe, steige der Zigarettenkonsum pro Raucher. Von den rund 800 000 Menschen, die jährlich in der Bundesrepublik sterben, hätten demnach 150 000 länger leben können. Wer unter alkohol- und tabakbedingten Krankheiten leidet, stirbt 20 Jahre früher als der Durchschnitt, sagte Leune bei der Vorstellung des "Jahrbuchs Sucht 2001". Nach einer Untersuchung des Robert-Koch-Instituts Berlin entsteht durch Alkohol ein direkter und indirekter Schaden von jährlich 40 Milliarden Mark in Deutschland.

"Bei Alkohol, Tabak, Medikamenten und illegalen Drogen gibt es keine dramatischen Veränderungen", sagte DHS-Geschäftsführer Rolf Hüllinghorst. "Aber das hohe Niveau des Missbrauchs und der Abhängigkeit gibt keinen Anlass zur Entwarnung." Die Drogenexperten forderten erneut ein vollständiges Verbot der Tabak- und Alkoholwerbung. "Den 1,6 Milliarden Mark für Werbung stehen 25 Millionen Mark für staatliche Suchtprävention gegenüber", sagte Leune.

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