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Kultur: Europa soll sich schämen, meinen Intellektuelle aus aller Welt

"Grosny geschleift, ohne dass ein Finger sich rührt": So beginnt ein Aufruf zum Krieg in Tschetschenien, den der französische Philosoph André Glucksmann verfasst hat und der von zahlreichen Schriftstellern und Intellektuellen aus der ganzen Welt unterschrieben wurde. Der Appell trägt den Titel "Ein Schrecken geht um in Europa" und prangert das "internationale Schweigen, in bester Komplizenschaft" an.

"Grosny geschleift, ohne dass ein Finger sich rührt": So beginnt ein Aufruf zum Krieg in Tschetschenien, den der französische Philosoph André Glucksmann verfasst hat und der von zahlreichen Schriftstellern und Intellektuellen aus der ganzen Welt unterschrieben wurde. Der Appell trägt den Titel "Ein Schrecken geht um in Europa" und prangert das "internationale Schweigen, in bester Komplizenschaft" an. "Keine klare und hörbare Verurteilung", heißt es weiter, "kein diplomatischer Druck, keine wirtschaftlichen Sanktionen, keine Strafverfolgung, nichts. Europa verneint sich selbst, indem es in freiwilliger Ohnmacht verharrt." Zu den über 200 Unterzeichnern gehören Richard Avedon, Bernardo Bertolucci, Wolf Biermann, Jane Birkin, John Le Carré, Noam Chomsky, Daniel Cohn-Bendit, Jean-Luc Godard, Juan Goyttisolo, Günter Grass, Barbara Hendricks, Elfriede Jelinek, Claude Lanzmann, Bernhard-Henri Levy, Vanessa Redgrave, Volker Schlöndorff, Peter Schneider, Jorge Semprun, Ellie Wiesel und Christa Wolf. Ihr Aufruf schließt mit der Forderung, "die antifaschistischen, antikolonialen, antitotalitären Grundlagen des Europa-Vertrages zu respektieren. Ohne sie wäre Europa nur eine Union von Kleingeistern, eine Gemeinschaft der Schande."

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