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Contergan

© WDR/Willi Weber

Fernsehen: "Contergan" für Grimme-Preis nominiert

Für den 44. Adolf-Grimme-Preis sind in diesem Jahr 59 Filme und Fernsehschaffende vorgeschlagen worden. Unter den Nominierten ist auch der Fernsehfilm "Contergan". Eine der beliebtesten deutschen Schauspielerinnen wird ganz besonders geehrt.

Das deutsche Fernsehen hat im internationalen Vergleich nach dem Urteil des Adolf-Grimme-Instituts seine Spitzenstellung verteidigt. "Viel Klasse in der Masse", stellte Grimme-Direktor Uwe Kammann bei der Vorstellung der 59 Nominierungen für die Adolf-Grimme-Preise in Marl fest. Starke Fernsehfilme wie "Contergan" oder TV-Information wie "Das Schweigen der Quandts" oder Sönke Wortmanns zweites Sommermärchen mit "Die besten Frauen der Welt" stehen für das Fernsehjahr 2007.

Bis zu zwölf Grimme-Preise können die Juroren wieder für die besten Fernsehbeiträge und Fernsehschaffenden vergeben. Ein Gewinner steht schon fest: Iris Berben. Sie erhält die "Besondere Ehrung" des Deutschen Volkshochschul-Verbandes, der die Grimme-Preise gestiftet hat. Die Schauspielerin bekommt die Auszeichnung für ihre Leistungen vor der Kamera und auch für ihr gesellschaftliches Engagement.

Iris Berben ("Zwei himmlische Töchter", "Sketchup", "Das Erbe der Guldenburgs", "Rosa Roth") darf sich auch Hoffnungen auf einen Grimme-Preis machen. Der Film "Duell in der Nacht" mit ihr und Jürgen Vogel ist in der Kategorie "Fiktion" für eine der begehrten Bildschirm-Trophäen nominiert. Gleich drei Mal ist die Schauspielerin Katharina Wackernagel im Rennen. Im Arzneimittel-Drama "Contergan" (WDR), das nach juristischem Gerangel 2007 in der ARD gesendet wurde, spielt sie eine der Hauptrollen. Außerdem kann sie mit den Filmen "Die Boxerin" und "Mein Mörder kommt allein zurück" (beide ZDF) auf Grimme-Ehren hoffen.

Kann Sönke Wortmann seinen Erfolg wiederholen?

Fußball-Doku-Filmer Sönke Wortmann könnte das Kunststück vollbringen, mit einem ähnlichen Thema "Wiederholungssieger" zu werden. Dem Grimme-Gewinner um das Sommermärchen der Fußball-Männer ließ er die Dokumentation um den WM-Gewinn der Fußball-Frauen folgen.

In der Unterhaltungskategorie zeigte sich die Kommission beeindruckt von Althergebrachtem. Hier darf Entertainer Stefan Raab auf seinen zweiten Grimme-Preis hoffen. Dieses Mal wurde der früher wegen seiner verbalen Entgleisungen umstrittene ProSieben-Mann für seine Unterhaltungssendung "Schlag den Raab" nominiert. Mit in die Endrunde ziehen dort auch die "warmherzige" (Kammann) Serie "Bauer sucht Frau" (RTL) und "Neues aus der Anstalt" (ZDF) ein. In der Unterhaltung brachten es die privaten Sender auf 8 von 14 Nominierungen. In den anderen Kategorien reichte es nur zu einer Nominierung für die ProSieben-Serie "Dr. Psycho".

Qualität gut - Sendeplatz schlecht

Im Bereich Information/Kultur waren nur die öffentlich-rechtlichen Sender vertreten, hier auch erstmals das TV der Deutschen Welle (DW tv) mit der Serie "Wildfremd - Junge Einwanderer in Deutschland". "Qualität gut - Sendeplatz schlecht", hieß es allerdings erneut im Grimme-Institut. "Wesentliche und relevante Stücke werden dann gesendet, wenn die Mehrheit im Bett ist", kritisierte Kammann die späten Sendezeiten guter Informationsbeiträge. Da müsse man schon auf Arte, Phoenix oder 3sat ausweichen, meinte er.

Bekanntgegeben werden die Grimme-Preisträger am 19. März in Düsseldorf. Übergeben werden sie am 4. April während einer Gala im Stadttheater von Marl. (smz/dpa)

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