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Szene aus "Carmen" von Vicente Aranda.

© Imago

Filmemacher Vicente Aranda gestorben: Adiós Barcelona

Einer der ganz Großen des spanischen Films ist gegangen: Filmemacher Vicente Aranda war einer der bedeutendsten Vertreter der "Schule von Barcelona". Nun starb er mit 88 Jahren in Madrid.

Der Filmemacher Vicente Aranda, einer der angesehensten und einflussreichsten Regisseure Spaniens, ist am Dienstag im Alter von 88 Jahren in Madrid gestorben. Seine Filme – er drehte mehr als 30 Produktionen – liefen in den Wettbewerben der großen Festivals von Cannes und Berlin. Sein bekanntester Film, „Amantes“ (Liebende), wurde 1991 im Wettbewerb um den Goldenen Bären gezeigt: Die im Spanien der 50er Jahre angesiedelte Dreiecksgeschichte mit Victoria Abril in der Rolle einer leidenschaftlichen Witwe wurde 1992 mit dem Goya ausgezeichnet, dem wichtigsten spanischen Filmpreis.

„Einer der ganz Großen hat uns verlassen“, sagte der spanische Schauspieler Antonio Resines. Aranda, 1926 in Barcelona geboren, wuchs unter dem Franco-Regime auf und emigrierte 1952 nach Venezuela, wo er sich mit Jobs über Wasser hielt. Ende der Fünfziger kehrte er nach Spanien zurück, geriet in Kontakt mit der Filmszene und bewarb sich vergeblich an der Filmschule, worauf er sich das Regieführen selber beibrachte.

Filmemacher Vicente Aranda.
Filmemacher Vicente Aranda.

© dpa

Der Autorenfilmer Aranda war ein bedeutender Vertreter der „Schule von Barcelona“, die sich an die französische Nouvelle Vague anlehnte, neue ästhetische Formen ausprobierte und Tabuthemen wie Transsexualität aufgriff. Einen Namen machte sich Aranda auch mit „Libertarias“ (1996), einem dreistündigen Historiendrama über die Anarchisten im Spanischen Bürgerkrieg, ebenfalls mit Victoria Abril. Die Schauspielerin, die man in Deutschland vor allem aus den Filmen Pedro Almodóvars kennt, stand vielfach für Aranda vor der Kamera. (Tsp/dpa)

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