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Das Plakat der Internationalen Filmfestspiele in Cannes, die dieses Jahr vom 14. bis 25. Mai stattfinden.

© dpa

Filmfestival Cannes: Cronenberg, Godard, Ken Loach im Wettbewerb von Cannes

Die europäischen Altmeister konkurrieren dieses Jahr einmal mehr in Cannes um die Goldene Palme. Und wieder ist kein deutscher Film dabei - aber vier deutsche Koproduktionen gehen an den Start.

Neue Filme von David Cronenberg, Ken Loach, Mike Leigh, Jean-Luc Godard und der belgischen Regie-Brüder Dardenne werden bei den Filmfestsspielen von Cannes (14. -25. Mai) um die Goldene Palme konkurrieren. Der Wettbewerb des Festivals präsentiert 18 Filme, etliche davon stammen von großen europäischen Altmeistern, meist Stammgäste an der Cote d'Azur. Ken Loach zeigt mit "Jimmy's Hall" einen 30er-Jahre-Kostümfilm: Ein irischer Kommunist kehrt aus Amerika in seine Heimat zurück, um einen alten Tanzklub wiederzueröffnen.

Fatih Akin zog seinen Film kurz vor Bekanntgabe des Programms zurück

Loachs Landsmann Mike Leigh ist mit einem Biopic über den Maler William "Turner" dabei, Godards Werk "Adieu au langage" nennt Festivalleiter Thierry Frémaux einen "sehr persönlichen und eigenwilligen Film". Oscar-Sieger Michael Hazanivicius ("The Artist") zeigt sein neues Werk, den Kriegsfilm "The Search", die Brüder Dardenne bringen den Western "Ceux jours, un nuit" mit nach Cannes. Aus Amerika und Kanada sind Cronenbergs surrealer Hollywood-Thriller "Maps to the Stars", Atom Egoyans "The Captive", Tommy Lee Jones "The Homesman" und Bennett Millers "Foxcatcher" dabei. Mit Spannung erwartet wird auch der zweite Yves-Saint-Laurent-Film der Saison, bei dem der Franzose Bertrand Bonello Regie geführt hat. In den deutschen Kinos ist gerade Nummer Eins, Jalil Lesperts Biopic über den Modezar YSL angelaufen.

Ein originär deutscher Film hat es wie in den Vorjahren nicht in den Wettbewerb geschafft. Vergeblich hatte die hiesige Branche auf eine Wettbewerbsteilnahme etwa von Christian Petzold oder Fatih Akin gehofft. Akin hatte seinen Film "The Cut" kurz vor der Pressekonferenz zur Bekanntgabe des Wettbewerbsprogramms "zurückgezogen", wie es offiziell heißt. Die Gründe dafür wollen weder der Regisseur noch das Festival nennen.

Festivaldirektor Gilles Jacob (l.) und der künstlerische Leiter von Cannes, Thierry Frémaux, stellten am Donnerstag in Paris das Programm der diesjährigen Filmfestspiele vor.
Festivaldirektor Gilles Jacob (l.) und der künstlerische Leiter von Cannes, Thierry Frémaux, stellten am Donnerstag in Paris das Programm der diesjährigen Filmfestspiele vor.

© Reuters

Bei vier Wettbewerbsbeiträgen handelt es sich immerhin um deutsche Ko-Produktionen. Cronenbergs "Maps of the Stars", Olivier Assayas' "Clouds of Sils Maria" aus Frankreich, "Winter Sleep" von Nuri Bilge Ceylan aus der Türkei und "Le Meraviglie" von Alice Rohrwacher (der Schwester der Schauspielerin Alba Rohrwacher) entstanden mit deutschen Filmfördergeldern. Und in der Reihe "Un Certain Regard" wird Wim Wenders' Dokumentarfilm über den brasilianischen Forschungsreisenden und Fotografen Sebastiao Salgado zu sehen sein, bei dem er gemeinsam mit Juliano Ribiero Salgado Regie führte. Die Berliner Regisseurin Angela Schanelec ist bei den "Special Screenings" im internationalen Omnibusfilm "The Bridges of Sarajevo" mit einem Kurzfilm vertreten - es geht um den Beginn des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren. Auch der "Certain Regard"-Film von Jessica Hausner aus Österreich, "Amour Fou", ist eine deutsche Koproduktion, er konkurriert in der Nebenreihe mit dem Regiedebüt des kanadischen Leinwandstars Ryan Gosling, "Lost River".

Zur Eröffnung: Nicole Kidman als Grace Kelly

Eröffnet wird das weltwichtigste Filmfestival mit "Grace de Monaco". Die Hauptrolle in Olivier Dahans Biopic über Grace Kelly spielt Nicole Kidman. Als Jury-Vorsitzende reist die neuseeländische Filmemacherin Jane Campion an, die als bisher einzige Frau in der Geschichte von Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde, 1993 für "Das Piano".

In den letzten Jahren war das Festival an der Cote d'Azur immer wieder dafür kritisiert worden, dass zu wenig Filme von Frauen im Wettbewerb laufen. Diesmal sind zwei Regisseurinnen dabei, neben Alice Rohrwacher Naomi Kawase aus Japan. chp (mit dpa)

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