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Filmpreis: Kein Glamour bei den Golden Globes

Die Gala zur Verleihung der Golden Globes, dem wichtigsten Filmpreis nach dem Oscar, fällt in diesem Jahr aus. Zahlreiche Stars wollten die Veranstaltung aus Solidarität mit den seit Wochen streikenden Drehbuchautoren boykottieren.

Von glamourösen Stars im Blitzlichtgewitter auf dem roten Teppich wird bei der Verkündung der Gewinner des US-Filmpreises Golden Globe am Sonntag nicht viel zu sehen sein: Nach Boykottankündigungen zahlreicher Hollywood-Schauspieler haben die Organisatoren das traditionelle Gala-Dinner und die Zeremonie offiziell abgesagt. Stattdessen sollen die Preisträger während einer Pressekonferenz am Sonntag in Beverly Hills bekanntgegeben werden. Die Schauspieler-Gewerkschaft Screen Actors Guild hatte am Freitag mitgeteilt, dass viele Darsteller die Gala aus Solidarität mit den seit zwei Monaten streikenden Drehbuchautoren boykottieren würden.

"Wir sind alle sehr enttäuscht, dass unsere traditionelle Zeremonie in diesem Jahr nicht stattfinden wird", erklärte Jorge Camara, Präsident der Hollywood Foreign Press Association (HFPA), die bei der Gala federführend ist. Wie der für die Übertragung zuständige Fernsehsender NBC mitteilte, wird die Gala durch eine einstündige Pressekonferenz im Luxus-Hotel Beverly Hilton ersetzt. Dort hätte auch die Gala stattfinden sollen. Weitere Einzelheiten wurden nicht bekannt. Dem Fachmagazin "Hollywood Reporter" sagte ein Agent der Hollywood-Studios jedoch: "Ich schicke keine Stars auf eine Pressekonferenz, wo sie auf Klappstühlen sitzend den Namen eines anderen (Gewinners) hören."

Autoren wollten Streikposten errichten

Laut Screen Actors Guild wollten nominierte Schauspieler wie Julia Roberts, Tom Hanks oder George Clooney nicht an der Gala teilnehmen. Fernbleiben wollten auch diejenigen, die als Präsentatoren eingeplant waren. Die Autorengewerkschaft WGA hatte zuvor angekündigt, ihre Autoren würden bei der großen Gala Streikposten errichten. Zur Begründung hieß es, die Firma Dick Clark Productions, die die Zeremonie organisiert, gehöre zu den bestreikten Unternehmen. Die Screen Actors Guild erklärte, es gebe eine "einmütige Übereinkunft" unter den Schauspielern, diese Streikposten nicht zu durchbrechen.

Mehr als 3000 US-Drehbuchautoren für Film und Fernsehen sind seit dem 5. November im Ausstand. Die WGA fordert für ihre 12.000 Mitglieder eine höhere Beteiligung an DVD-Tantiemen sowie an den Einnahmen bei neuen Medien wie Internet und Mobilfunk. Es ist der erste Autorenstreik seit fast 20 Jahren.

Die Golden Globes, die in 25 Kategorien für Film und Fernsehen verliehen werden, gelten als erster Hinweis auf die Kandidaten, die den begehrten Oscar bekommen könnten. Der legendäre Academy Award wird am 24. Februar verliehen. (smz/AFP)

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