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Finanzen: Staatsgalerie Stuttgart in der Kritik

Die Staatsgalerie Stuttgart ist wegen Geldverschwendung in die Kritik geraten. Mit rund 5100 Gemälden, Plastiken und über 400.000 Grafiken ist sie das größte Kunstmuseum in Baden-Württemberg.

Stuttgart - Der Rechnungshof Baden-Württemberg warf der Museumsleitung in seiner am Dienstag veröffentlichten Denkschrift vor, Potenziale für mehr Wirtschaftlichkeit nicht zu nutzen. Vorgeworfen werden der Staatsgalerie auch Betriebsmängel und haushaltsrechtliche Verstöße.Bei der Organisation bestehe ein "erheblicher Verbesserungsbedarf", betonte Rechnungshof-Präsident Martin Frank in Stuttgart.

Die Finanzkontrolleure stellten unter anderem haushaltsrechtliche Verstöße bei der Beschäftigung von Personal und bei der Abrechnung von Kuriereinsätzen im Rahmen von Kunsttransporten fest. Außerdem liege der Aufwand für das eigene Aufsichtspersonal um rund 40 Prozent höher als der für ein privates Bewachungsunternehmen. Darüber hinaus erfolge die Dokumentation der Sammlungsbestände immer noch weitgehend manuell, obwohl seit Jahren eine Software vorliege.

Zudem würden Leihgaben der Staatsgalerie an andere Einrichtungen unzureichend überwacht, hieß es weiter. Stichproben hätten ergeben, dass einige verliehene Objekte nicht mehr aufzufinden waren oder in ungeeigneten Räumen aufbewahrt wurden. Der Rechnungshof rief die Museumsleitung auf, die festgestellten Mängel umgehend zu beseitigen. Auch regte er an, über einen maßvollen Abbau der Sammlungsbestände nachzudenken. Mit der sachgerechten Verwaltung des aktuellen Bestandes sei die Staatsgalerie "teilweise überfordert".

An Landeszuschüssen standen ihr im Jahr 2004 laut Rechnungshof 5,6 Millionen Euro zur Verfügung. Die Zahl der Mitarbeiter beläuft sich auf knapp 200. (tso/ddp)

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