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Kultur: Flammen der Reinigung - Von Symbolen und Bräuchen

Mit dem Osterfest verbinden sich je nach Gegend verschiedene Bräuche. Einige von denen, die in manchen christlichen Kirchen in Zusammenhang mit der Feier stehen, werden hier erklärt.

Mit dem Osterfest verbinden sich je nach Gegend verschiedene Bräuche. Einige von denen, die in manchen christlichen Kirchen in Zusammenhang mit der Feier stehen, werden hier erklärt.

Ostern: Woher der Name kommt, ist nicht klar. Eine Theorie besagt, dass er sich von der englischen Frühlingsgöttin Ostara (Eostre) ableitet und später mit dem christlichen Fest verbunden hat. Eine andere geht davon aus, dass eine falsche Übersetzung zu Grunde liegt. Im Lateinischen wurde die Osterwoche "hebdomada in albis" (Woche in weißen Kleidern) genannt. "Albis" habe man im Mittelalter als Plural von "alba" (Morgenröte) aufgefasst. Die althochdeutsche Übersetzung ist "eostarun".

Osterzeit: Sie geht eigentlich bis Pfingsten. Kern sind die drei österliche Tage: Gründonnerstag, Karfreitag und die Osternacht vom Karsamstag auf den Ostersonntag. Ein wichtiger Hintergrund ist das jüdische Pessach-Fest. In dieser Feier denken die Juden daran, wie Gott durch den Profeten Moses das Volk der Israeliten aus Ägypten herausgeführt hat. Das wurde zum Typos für das christliche Ostern. Christus geht durch Leiden und Tod zur Auferstehung und wird so für die Gläubigen zur Quelle des Heils.

Gründonnerstag: Im Mittelpunkt des jüdischen Pessach-Festes steht eine Mahlfeier. Ein solches Mahl war das "letzte Abendmahl" von Jesus mit seinen Jüngern, das er der biblischen Überlieferung nach in der Nacht feierte, als er von Judas verraten, und im Garten Gethsemane am Ölberg verhaftete wurde.

Karfreitag: Am nächsten Tag folgte der Prozess und die Verurteilung durch den römischen Statthalter Pontius Pilatus und die anschließende Kreuzigung um die so genannte "Dritte Stunde".

Osternacht: Sie beginnt mit der Schöpfungsgeschichte und endet mit der Erzählung vom leeren Grab, auf die sich der Auferstehungsglaube stützt. Es ist die Feier, in der Christen den Sieg des Lebens über den Tod feiern.

Fußwaschung: Laut der Überlieferung hat Jesus seinen Jüngern vor dem letzten Abendmahl die Füße gewaschen. Ein Symbol für den Sinn seines Lebens, Sterbens und der Auferstehung: Dadurch sollten die Menschen von ihren Sünden reingewaschen werden. Diesen Brauch gibt es mancherorts im Gründonnerstagsgottesdienst.

Osterkerze: Ein Symbol der Osternacht ist eine besonders große und geschmückte Kerze, die zu Beginn entzündet und deren Licht mit Zuruf des Volkes und dem großen Osterlob (Exsultet) begrüßt wird. Die Osterkerze ist ein Symbol für Christus, das Licht der Welt.

Osterfeuer: Das älteste Zeugnis dafür ist ein Brief des Papstes Zacharias an Bonifatius. Dieser Brief legt nahe, dass es sich bei dem Osterfeuer ursprünglich um ein vorchristliches Frühjahrsfeuer handelte. Das wurde später in die Feier der Osternacht integriert. Bis heute wird vor der Kirche ein riesiger Holzstoß errichtet, der in der Osternacht angezündet wird. Flammen sind dabei ein Bild für den Tod und die Reinigung. Das Feuer wird gesegnet und daran die Osterkerze entzündet. RAOUL FISCHER

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