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Kultur: Flauer Dreier

SOTTO VOCE Jörg Königsdorf über MussbachFestspiele an der Staatsoper Ein Narr, wer glaubt, die Verhältnisse an Berlins Opernhäusern würden sich wirklich einmal ändern. Da wähnten wir uns endlich der stilistischen Monokultur von Harry Kupfer und Götz Friedrich entronnen und müssen doch wieder nur feststellen, dass sich im Grunde nichts geändert hat.

SOTTO VOCE

Jörg Königsdorf über MussbachFestspiele an der Staatsoper

Ein Narr, wer glaubt, die Verhältnisse an Berlins Opernhäusern würden sich wirklich einmal ändern. Da wähnten wir uns endlich der stilistischen Monokultur von Harry Kupfer und Götz Friedrich entronnen und müssen doch wieder nur feststellen, dass sich im Grunde nichts geändert hat. Zumindest, wenn man auf den Spielplan der Staatsoper schaut. Alle Operninszenierungen, die das haus derzeit spielt, stammen von einem einzigen Regisseur: Natürlich vom Hausherrn selbst, dem Intendanten Peter Mussbach . Als hätte es all die Debatten über die Berliner Opernkrise nie gegeben, wechseln sich im Spielplan der nächsten drei Wochen Verdis „Macbeth“ (2./5./15.3.), Schostakowitschs „Nos“ (6./8./10.3.) und Schrekers „Der ferne Klang“ (4./7./16.3.) ab. Von wegen Pluralismus! Erschwerend kommt natürlich hinzu, dass keine der Inszenierungen wirklich gelungen ist: Verheddert der „Ferne Klang“ sich in psychoanalytischen Untiefen, bleibt der „Macbeth“ ein hübscher, belangloser Kostümschinken, und die „Nase“ („Nos“) erinnert eher an eine aus dem Ruder geratene Karnevalssitzung. Und übrigens, raten Sie mal, wer die nächste Staatsopern-Premiere, Verdis „Traviata“, inszeniert.

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