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Der Fotograf Michael Schmidt, 2013 im Berliner Gropius-Bau.

© Maurizio Gambarini/dpa

Fotokünstler: Fotograf Michael Schmidt gestorben

Der Berliner Fotograf Michael Schmidt ist tot. Er gilt als einer der wichtigsten Bild-Chronisten der Stadt und hat viele jüngere Fotografen beeinflusst.

Der Berliner Fotograf Michael Schmidt ist im Alter von 68 Jahren in seiner Heimatstadt gestorben. Mit seiner Kamera wurde er zu einem wichtigen Chronisten Berlins. Ursprünglich als Maler, dann als Polizist ausgebildet, entschied er sich Anfang der Siebziger für die Kunst, kündigte und verstand sich fortan als freier Künstler – ohne akademischen Abschluss, ohne Lehrer. Gelernt hat er auf der Straße. „In gewisser Hinsicht versah Schmidt also weiterhin seinen Dienst, indem er in Kreuzberg, Wedding, Marzahn nun mit dem Fotoapparat Streife ging und systematisch alles festhielt“, würdigt Nicola Kuhn den Fotografen im vergangenen Jahr anlässlich der Ausstellung „Lebensmittel“, die ihm der Martin-Gropius-Bau ausrichtete.
Der internationale Durchbruch war Michael Schmidt mit der Serie „Waffenruhe“ aus den Jahren 1985-87 gelungen: Das Museum of Modern Art widmete ihm als erstem deutschen Fotografen eine Einzelausstellung. Acht Jahre später bekam er erneut eine Soloschau in New York. Diesmal zeigte er die Serie „Ein-Heit“, die zwischen 1991 und 1994 als eine Zwischenbilanz der deutsch-deutschen Befindlichkeit entstanden war. Im Jahr 2010 widmete ihm das Münchner Haus der Kunst eine Retrospektive.

Viele Fotografen der jüngeren Generation wurden von Michael Schmidt und seinen Schwarz-Weiß-Arbeiten beeinflusst. Andreas Gursky beispielsweise nennt ihn seinen wichtigsten Lehrer.
Erst vor wenigen Tagen war Schmidt in London der mit 82 000 Euro dotierte Pictet-Preis für seine Bilderserie „Lebensmittel“ zugesprochen worden. Tsp

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