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Kultur: Frankfurter Pleite - Herzog muss ans Mannheimer Theater

Frankfurt ist derzeit die Stadt der Luftblasen. Zuerst träumte sie sich das "Messestadt"-Großprojekt der Deutschen Bank, das am Einspruch der Deutschen Bahn zerplatzte.

Frankfurt ist derzeit die Stadt der Luftblasen. Zuerst träumte sie sich das "Messestadt"-Großprojekt der Deutschen Bank, das am Einspruch der Deutschen Bahn zerplatzte. Dann wurde ab der Spielzeit 2000/2001 ein Nachfolger des Intendanten Peter Eschberg gesucht, der den Ruf des Frankfurter Schauspiels aufpolieren soll. Auch hier ließ die CDU-Oberbürgermeisterin Petra Roth die bunten Blasen fröhlich vor aller Augen gen Himmel steigen, bis ihr Kandidat Dieter Dorn mit seiner kaum überraschenden Absage für einen kräftigen Absacker sorgte - und in München blieb. Die nächste Luftnummer hieß Jens-Daniel Herzog, 35 Jahre jung, Dorn-Schüler und vertraglich bereits an das Mannheimer Theater gebunden. Doch nun zerplatzte auch diese Seifenblase - an Ulrich Schwab, dem Mannheimer Generalintendanten, dem das Anpieksen ein besonderer Genuss gewesen sein muss, hatte ihm Frankfurt doch bereits zweimal den (finanziell bequemst abgepolsterten) Stuhl vor die Tür gesetzt. Gestern scheiterten die Verhandlungen über die Aufhebung von Herzogs Vertrag, wie dessen Anwalt mitteilte. Die Lage des künftigen Mannheimer Schauspiels mag man sich auch nicht rosig vorstellen. Frankfurt hingegen erwartet den nächsten Kandidaten.

Ruth Fühner

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