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Kultur: "Frequency": Auf Entzug

Er hat seine Sucht überwunden, und doch ist Dennis Quaid denkbar ungeeignet für eine Anti-Drogen-Kampagne. Denn so lange er noch alkohol- und kokainabhängig war, gehörte er zu den witzigsten Darstellern Hollywoods.

Er hat seine Sucht überwunden, und doch ist Dennis Quaid denkbar ungeeignet für eine Anti-Drogen-Kampagne. Denn so lange er noch alkohol- und kokainabhängig war, gehörte er zu den witzigsten Darstellern Hollywoods. Nach seinem Entzug wirkt er nur noch müde. Oliver Stone hat ihn in "An jedem verdammten Sonntag" treffend besetzt: Da verkörperte Quaid einen verbitterten Football-Spiler, und es war eine Nebenrolle. Bei "Frequency" steht er im Mittelpunkt, und das geht nicht gut.

"Frequency" ist ein Zeitreise-Film. Der junge Cop John Sullivan (Jim Caviezel) kommt nicht über den Tod seines Vaters hinweg, der vor dreißig Jahren bei einem Brand getötet wurde. Frank Sullivan (Quaid) war Feuerwehrmann und Hobby-Funker. Das alte Funkgerät bringt die beiden Männer wieder in Verbindung. Allerdings meldet sich Frank Sullivan nicht aus dem Jenseits, sondern aus dieser Welt, nur eben vor dreißig Jahren. Kann John das Rad der Zeit zurück drehen? Es geht nicht nur um die posthume Rettung von Franks Leben, auch die Taten eines Serienmörders im Jahr 1999 können verhindert werden, wenn in das Jahr 1969 eingegriffen wird.

Eine ziemlich konfuse Geschichte. Sie funktioniert nur, wenn man Vater und Sohn ins Herz schließen kann. Doch Quaid, dem man die Entzugserscheinungen zu deutlich anmerkt, ist eher ein Vater zum Fürchten, und in Jim Caviezel steht ihm ein Schauspieler gegenüber, der zwar hoch begabt, aber leider genauso schlecht gelaunt ist. Regisseur Gregory Hoblit übertreibt es etwas mit der traurigen, melancholischen Stimmung, die er schafft: Welcher Kinogänger ist schon bereit, sich mit zwei Zombies zu identifizieren?

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