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Fritz Pleitgen: Profiliert und unabhängig

Zwölf Jahre lang war Fritz Pleitgen nicht nur Chef des Westdeutschen Rundfunks, sondern zugleich dessen Aushängeschild.

Köln - In politisch schwierigen Zeiten hatte Pleitgen (69) den Fernsehzuschauern die Lage in der Sowjetunion und der DDR näher gebracht, hatte aus New York und Washington berichtet. 1988 wurde er Fernsehchefredakteur des größten ARD-Senders, 1994 Hörfunkdirektor und 1995 Intendant. Aber das war kein Wechsel hinter die Kulissen. In ARD-"Brennpunkten" war er weiter auch vor der Kamera präsent, berichtete über die deutsche Einheit und den Zusammenbruch der Sowjetunion, interviewte Helmut Kohl, Lech Walesa und Michael Gorbatschow und moderierte den "Presseclub".

Bei der Präsentation seines jüngsten Films über die Rocky Mountains bezeichnete er sein Intendantenamt sogar scherzhaft als "Nebenberuf". Diese Bereitschaft, jederzeit wieder als Berichterstatter zu arbeiten, machte ihn immun gegen den Druck, dem sich der Intendant eines Senders mit fast 4400 Mitarbeitern und 1,3 Milliarden Euro Jahresetat immer mal wieder ausgesetzt sieht. Ursprünglich hatte er vor, nach seinem Ausscheiden als Intendant wieder mehr Filme zu drehen, doch nun tritt er am 1. April schon seinen nächsten Job an: Als Vorsitzender der Geschäftsführung der Ruhr 2010 wird der gebürtige Duisburger Essens Jahr als europäische Kulturhauptstadt vorbereiten. (tso/dpa)

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