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Kultur: Galerie Pels-Leusden: Schöne Melancholie

Dass klassische Kunst keineswegs blutleer, leidenschaftslos, lustfeindlich - mit einem Wort sterbenslangweilig ist, sondern sogar vermag, einen die Hektik des Alltags vergessen zu lassen, kann der Besucher zurzeit in der Galerie Pels-Leusden erleben. Unter dem Motto "Bewegung und Ruhe" treten dort Karl Hofer und Robert Metzkes auf, der eine Maler und Zeichner, der andere Bildhauer.

Dass klassische Kunst keineswegs blutleer, leidenschaftslos, lustfeindlich - mit einem Wort sterbenslangweilig ist, sondern sogar vermag, einen die Hektik des Alltags vergessen zu lassen, kann der Besucher zurzeit in der Galerie Pels-Leusden erleben. Unter dem Motto "Bewegung und Ruhe" treten dort Karl Hofer und Robert Metzkes auf, der eine Maler und Zeichner, der andere Bildhauer. Die Kombination ist auf Anhieb so einleuchtend, dass man sich fragt, warum bisher niemand darauf gekommen ist. Vielleicht, weil sie verschiedenen Generationen angehören. Hofer, der in seinen figürlichen Bildern stets das klassische Maß anstrebte, starb vor fast fünfzig Jahren, Metzkes wurde in dieser Zeit geboren. Seine farbigen Terracotta-Plastiken - weibliche Büsten, stehende und liegende Akte - wirken, bei aller Zeitenthobenheit, jung und diesseitig. Man denkt an Maillol, ans Mittelmeer, an die Antike, aber zugleich geht von den Figuren eine Unbeschwertheit und Lebensfülle aus, die sie zu unseren Zeitgenossen macht. Manchmal entsteht auch ein leiser Eindruck von Oberflächlichkeit - jedenfalls im Vergleich mit den subtilen Zeichnungen von Hofer: sitzende, schlafende oder einfach nur nach innen schauende junge Mädchen, die dem bunten Treiben der Welt Lebewohl gesagt zu haben scheinen. Ihr Blick enthält die ganze Lebenstiefe des Malers. Und Melancholie ist manchmal viel schöner als das pralle, sich selbst genügende Leben.

MK

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