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Eine Arbeit von Jakob Roepke, zu sehen in der Galerie subject object.

© Galerie subject object

Galerie subject object: Zeichnungen und Gouachen im Doppel

Figurativ und surreal: Die Schöneberger Galerie subject object zeigt Grafitzeichnungen von Jelena Fuzinato und Gouachen von Jakob Roepke

Zwar ist auf der Webseite von einem „wir“ die Rede, dennoch wird die 2007 gegründete Schöneberger Galerie subject object von Ljiljana Vulin-Hinrichs alleine und mit Leidenschaft geführt (Grunewaldstr. 79, bis 15. 8.). Für ihre aktuelle Ausstellung kombiniert die aus Bosnien stammende Galeristin Grafitzeichnungen von Jelena Fuzinato mit Gouachen von Jakob Roepke. Ihre figurativen Werke harmonieren durch die surrealen Motive beider Künstler bestens.

Roepke kombiniert in seinen 13 mal 12 Zentimeter großen Gouachen Malerei und Collage. Mit ihren leuchtenden Farben und bizarren Geschichten wirken sie enorm attraktiv und erfreuen sich einer großen Anhängerschaft. Seit 1996 fertigt er diese nahezu quadratischen Bilder (je 450 €) und nummeriert sie ohne Titel durch. In Nummer 1436 nimmt eine riesige Katze das gesamte Bild ein, während sich ein Raketenwerfer über ihren Rücken hinunterbewegt und von einem mutigen Zivilisten gestoppt wird.

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Jelena Fuzinato arbeitet multimedial

Der Gegensatz der Proportionen macht einen großen Teil der magischen, gar märchenhaften Wirkung von Roepkes gemalten Erzählungen aus. Sowohl Bildgröße als auch -elemente sind bei ihm formalisiert. So kaschiert der Künstler immer mehrere Kartons als Bildträger mit tapetenähnlichen Mustern. Dadurch lassen sich bestimmte Serien zusammenstellen, ebenso durch gleiche Motive, die eine Zeit lang in den Bildern auftauchen. Roepke bezieht sein Material für die Menschenfiguren, Tiere und Gegenstände, die er anschließend mit Tusche bearbeitet aus vielen Quellen – von Möbel- und Museumsprospekten bis hin zu einem tschechischen Buch über Gestein.

„The Light“ von Jelena Fuzinato.
„The Light“ von Jelena Fuzinato.

© Galerie subject object

Jelena Fuzinato, wie die Galeristin aus Bosnien stammend, arbeitet multimedial: mit ortsspezifischen Installationen sowie Performances. Ihre häufig in Clustern installierten Zeichnungen sind diesmal als Einzelblätter präsentiert. Auch hier finden sich Zeichnungen, die zwischen Realismus und Surrealismus changieren. Ein nur 24 mal 18 Zentimeter großes Blatt zeigt die Requisiten eines Fotoshootings mit Hintergrundleinwand, Kamerastativ und Scheinwerfern. Der Titel der 2016 entstandenen Grafitzeichnung lautet schlicht „The Light“ (520 €). Mit der nächtlichen Gebirgslandschaft „The Night Scene 2“ (2400 €), auf der eine Gruppe bewaffneter Männer zu sehen ist, die sich vor einem einsamen Gehöft versammelt hat, beschwört die Künstlerin eine düstere, rätselhafte Szene herauf. Die Zeichnung „…Like a Double Burning Sun“ (800 €) zeigt, welche Wirkung die Sonne als optische Täuschung hervorzubringen vermag. Fuzinatos Frauenporträt ist gedoppelt – durch die versetzten Gesichtszüge.

Matthias Reichelt

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