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Bergen-Belsen

© ddp

Gedenkstätte: Neues Dokumentationszentrum in Bergen-Belsen eröffnet

In der Gedenkstätte auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Bergen-Belsen bei Celle ist ein neues Dokumentationszentrum eröffnet worden.

Bei einem Festakt lobte der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) das neue Gesamtkonzept, das NS-Verbrechen und Massensterben auch im parallel existierenden Kriegsgefangenenlager dokumentiert. Rund 100 Überlebende und mehr als 1000 Gäste aus dem In- und Ausland waren der Einladung zur Eröffnungszeremonie gefolgt.

Das Lager Bergen-Belsen im Landkreis Celle wurde während des Zweiten Weltkriegs gebaut. Die Zahl der Häftlinge wird auf 120.000 geschätzt. Zunächst wurde in Bergen-Belsen 1940 eine Barackensiedlung zum Kriegsgefangenenlager ausgebaut, in das von Juli 1941 an 20.000 Russen gebracht wurden. Etwa 14.000 von ihnen starben bis zum Frühjahr 1942 an Schwäche und Krankheiten oder erfroren. Im Frühjahr 1943 entstand auf einem Teil des Geländes dann das Konzentrationslager (KZ). Insgesamt starben 50.000 Menschen im Konzentrationslager und 20.000 Menschen im Kriegsgefangenenlager.

"Bis zur Wiedervereinigung war uns wenig über das Schicksal der sowjetischen Soldaten bekannt", sagte Wulff. Doch nach 1990 hätten sich die russischen Archive geöffnet. Neue Informationen seien auch aus britischen und deutschen Quellen gekommen sowie aus dem Archiv des internationalen Suchdienstes des Roten Kreuzes. "Erst durch den Zugriff auf diese Akten konnten wir die Erkenntnisse vertiefen, so dass die Ausstellung von 1990 überholt war", sagte Wulff.

Der Bau eines 195 Meter langen und 18 Meter breiten Monolithen aus Sichtbeton sowie die Realisierung der Ausstellungen nahmen insgesamt zweieinhalb Jahre in Anspruch. Die Baukosten teilten sich der Bund und das Land Niedersachsen. Neben der Dokumentation zum Kriegsgefangenenlager wurde eine neue Ausstellung über die Überlebenden eröffnet, die nach der Befreiung in den leeren Kasernen ein neues Leben begannen. (mit dpa)

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