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Kultur: Gesundheitswesen: Das ganze Potenzial

Angekündigt hatte sich die Wende eigentlich schon vor Andrea Fischers Rücktritt: Der Bundeskanzler persönlich hatte in der "Woche" vom 22. Dezember eine Debatte über die Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID) angemahnt.

Angekündigt hatte sich die Wende eigentlich schon vor Andrea Fischers Rücktritt: Der Bundeskanzler persönlich hatte in der "Woche" vom 22. Dezember eine Debatte über die Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID) angemahnt. Dabei handelt es sich um genetische Untersuchungen, die nur nach einer künstlichen Befruchtung im Reagenzglas vorgenommen werden können. Vor dem Einsetzen des Embryos in die Gebärmutter können so Erbkrankheiten diagnostiziert werden. Ein Ausschuss der Bundesärztekammer kam zu dem Schluss, die Anwendung der PID in Einzelfällen sei mit dem Embryonenschutzgesetz vereinbar.

Hatte Ex-Gesundheitsministerin Andrea Fischer sich im Mai des letzten Jahres beim von ihr initiierten großen Berliner Symposium zur Fortpflanzungsmedizin noch dezidiert gegen die PID ausgesprochen, so sieht Nachfolgerin Ulla Schmidt keine Notwendigkeit für das von Fischer erarbeitete restriktive Fortpflanzungsmedizingesetz.

Anders sieht es in der Frage des therapeutischen Klonens aus. Dafür wird der Kern der Körperzelle eines Menschen in eine zuvor entkernte Eizelle eingepflanzt. Aus den Stammzellen des so entstandenen Embryos hoffen Forscher eines Tages Gewebe- und Organersatz gewinnen zu können, der vom Körper des Patienten nicht abgestoßen wird. Die Forschung mit embryonalen Stammzellen ist allerdings nach dem Embryonenschutzgesetz verboten. Schröder schloss sich der Position der Deutschen Forschungsgemeinschaft an: Bevor über einen Fall des Forschungsverbots mit embryonalen Zellen nachgedacht werde, solle erst das Potenzial erwachsener Stammzellen ausgeschöpft werden, die ebenfalls wandlungsfähig sind.

mue-li

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