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Kultur: Glas, Silber, Porzellan

Eine Stiftung beschenkt Schloss Charlottenburg

Die Weinernte ist in vollem Gange. Mythische Gestalten umsorgen die Reben und keltern den Wein. Der Glaskünstler Gottfried Spiller hat die „vier Jahreszeiten“ Ende des 17. Jahrhunderts in dickwandiges Glas geschnitten und seine Signatur darunter gesetzt. Das Becherglas aus der kurfürstlichen Kristallglashütte zu Potsdam ist eines der kostbarsten Stücke, das die Ehrhardt’sche Stiftung seit 1996 erwerben und der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten als Dauerleihgabe zur Verfügung stellen konnte. 1995 stifteten der Berliner Prüfingenieur für Baustatik Hans J. Ehrhardt und seine Frau eine Million Mark, deren Zinsen seither Schloss Charlottenburg zugute kommen.

Ehrhardt starb 1996, sein Mäzenatentum aber setzt sich fort. Rund 220 000 Euro setzte die Ehrhardt’sche Stiftung bislang ein, um Sammlungslücken und Kriegsverluste zu schließen. Neben exzellenten Beispielen brandenburgischer Glaskunst und einem Staatsporträt Königin Sophie Charlottes gehören dazu auch Berliner und Meißner Porzellane.

Friedrich der Große hatte in den beiden Manufakturen dreißig große Tafelservice für seine Schlösser in Auftrag gegeben. Später wurden sie auseinander gerissen, gelegentlich tauchen Teile auf dem Kunstmarkt auf. Zu sehen ist der Ehrhardt’sche Gabentisch nun in angemessener Feierlichkeit im Weißen Saal des Schlosses Charlottenburg. Ehrhardts Vermächtnis macht Schule: Inzwischen gibt es zwei weitere Stiftungen, die ausschließlich die Schlösser-Stiftung unterstützen.

Schloss Charlottenburg, Weißer Saal, bis Ende Februar, Di–So 11 bis 17 Uhr.

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