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Neujahrsbotschaft: Papst: Anschläge auf Christen sind "feige Geste des Todes"

In seiner Neujahrsbotschaft ist Papst Benedikt XVI. auf die Anschläge gegen Christen in Ägypten und Irak eingegangen und hat sich für Frieden und Religionsfreiheit stark gemacht.

Papst Benedikt XVI. ist am Neujahrstag eindringlich für Frieden und Religionsfreiheit in aller Welt eingetreten. Alle Menschen sollten „den Schrei der vielen Kriegsopfer - Männer, Frauen, Kinder und Alten - anhören, die das schrecklichste Angesicht der Geschichte sind“, mahnte der Papst beim traditionellen Neujahrsgottesdienst im Petersdom. In der Nacht zum ersten Januar waren bei einem Bombenanschlag auf eine koptische Kirche in der ägyptischen Hafenstadt Alexandria mindestens 21 Menschen getötet und mindestens 79 verletzt worden.

Am Sonntag beim Angelusgebet griff der Papst das Thema der religiös motivierten Gewalt wieder auf. „Diese feige Geste des Todes sowie auch die jüngsten Bomben gegen Häuser von Christen im Irak, um diese zu vertreiben, beleidigt Gott und die gesamte Menschheit“, sagte Benedikt. Der Pontifex ermunterte zudem die attackierten Gemeinden und Gläubigen, mit dem Glauben und nicht ihrerseits mit Gewalt zu reagieren.

Angesichts der Diskriminierungen und der Intoleranz „vor allem Christen gegenüber“, geht es dem katholischen Kirchenoberhaupt auch um einen konkreteren Einsatz der Regierenden der betroffenen Regionen. „Worte reichen nicht aus“, stellte Benedikt an Neujahr klar. Die Menschheit könne und dürfe sich nicht „an Konflikte gewöhnen, die Opfer fordern und die Zukunft der Völker aufs Spiel setzen“.

Am 1. Januar feiert die katholische Kirche seit 1967 traditionell den Weltfriedenstag. Damals hatte sich Papst Paul VI. mit einer Friedensbotschaft an die Regierenden in aller Welt gewandt und den Neujahrstag zum Weltfriedenstag erklärt. Benedikt XVI. hatte bereits Mitte Dezember eine Botschaft mit dem Titel „Religiöse Freiheit, der Weg zum Frieden“ veröffentlicht. Darin rief er dringend dazu auf, Religionsfreiheit zu schützen. Diese sei ein Weg zum Frieden, und Angriffe darauf beleidigten Gott und die Menschenwürde und bedrohten außerdem die Sicherheit. „Das Bekenntnis einer Religion darf nicht instrumentalisiert noch mit Gewalt aufgezwungen werden“, erklärte Benedikt und wies damit Fanatismus, Fundamentalismus und Verstöße gegen Menschenrechte im Namen der Religion zurück.

Der Papst warnt in seiner Botschaft zudem vor „lautloseren und raffinierteren Formen von Vorurteil und Widerstand gegen die Gläubigen und gegen religiöse Symbole“. Europa müsse Vorurteile und Feindschaft gegenüber Christen bekämpfen und sich mit seinen eigenen christlichen Wurzeln wieder versöhnen. (dpa)

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