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Kultur: Grimme-Preis für Nina Hoss und Benno Fürmann

Die Adolf-Grimme-Preise sind dieses Jahr fast ausschließlich an Produktionen der öffentlich-rechtlichen Sender gegangen. Gold gab es für "Wolfsburg" und "Dittsche". Den einzigen Preis für die Privaten holte Stefan Raab.

Düsseldorf (08.03.2005, 12:31 Uhr) - Das Drama «Wolfsburg» (ZDF/Arte) mit Nina Hoss und Benno Fürmann (Foto) sowie der skurrile wöchentliche TV-Rückblick «Dittsche» (WDR) mit Olli Dittrich holten die höchsten Auszeichnungen der 41. Grimme-Preisverleihung: Die Jurys vergaben für beide Produktionen Grimme-Preise mit Gold. «Ich finde das Milieu und solche Leute interessant», sagte Dittrich, der als Arbeitsloser in einer Imbissbude seine sonderbare Weltsicht offenbart.

Als einziger Vertreter des Privatfernsehens konnte sich Stefan Raab unter die Preisträger einreihen. Raab erhielt den Preis ausdrücklich nicht für seine Show «TV total», sondern für seinen Musik-Wettbewerb «SSDSGPS - Ein Lied für Istanbul», der bei ProSieben ausgestrahlt wurde. Mit seiner «wunderbaren Leichtigkeit des Humors» habe Raab «dem Genre der Casting-Show Wiedergutmachung» angedeihen lassen, urteilte die Jury. Unter dem Strich sei auch noch gute Popmusik dabei herausgekommen. Alle übrigen Preise gingen an die öffentlich-rechtlichen Sender.

Fernsehen 2004: "An der Grenze des guten Geschmacks"

Das abgelaufene Fernsehjahr sei durch eine schwierige wirtschaftliche Situation und mit Sendungen wie der RTL-Dschungelshow durch eine «Entwicklung an die Grenzen des guten Geschmacks» gekennzeichnet gewesen, sagte Interims-Institutsleiter Friedrich Hagedorn.

Als einer der bemerkenswertesten Filme, so das renommierte Adolf- Grimme-Institut, wurde die ZDF-Produktion «kiss and run» geehrt. Der Film um Freundschaft und Liebe junger Menschen in einer Frankfurter Hochhaussiedlung überzeuge durch Frische und Witz und gelte als «wirkliche Entdeckung» des vergangenen Jahres.

Weitere Auszeichnungen gingen an den Hessen-Tatort «Herzversagen» mit Andrea Sawatzki und Jörg Schüttauf, «Grüße aus Kaschmir» und die WDR-Polit-Runde «Hart aber fair» mit Moderator Frank Plasberg. Ohne Preis blieben nominierte Produktionen wie «Stauffenberg», «Spiele der Macht», «Heimat 3» oder «Martin Luther King». Insgesamt waren 620 Produktionen in Konkurrenz um die 17 Preise getreten.

Die «Besondere Ehrung» erhält bei der Grimme-Gala am 18. März in Marl der Musiker Klaus Doldinger. Doldinger komponierte die Musik für Filme wie «Das Boot» und «Liebling Kreuzberg» und trug «maßgeblich zur Qualität und Entwicklung des Mediums Fernsehen» bei, begründete der Deutsche Volkshochschul-Verband als Mitträger des Grimme- Instituts seine Wahl. (tso) ()

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