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Kultur: Günstiger als gedacht

Falsche Kosten für Rundfunkensembles berechnet

Von wegen übersubventioniert: Kaum eine Berliner Kultureinrichtung kostet die Stadt Berlin so wenig wie die Rundfunkorchester und -chöre GmbH (ROC): Gerade einmal 62,72 Euro pro Platz muss der Senat zuschießen, damit der Rias Kammerchor, das DSO, das RSB und der Rundfunkchor Berlin ihre hauptstädtischen Programme realisieren können. Umso entsetzter zeigte sich ROC-Intendant Gernot Rehrl, dass jetzt in einem offiziellen Bericht der Senatskulturverwaltung eine Subventionssumme von 299,31 Euro je Ticket veröffentlicht wurde. Die Beamten hatten einfach die 113 087 Berliner ROC-Besucher des Jahres 2010 durch den Zuschuss von 34 Millionen Euro geteilt, den alle vier ROC-Gesellschafter aufbringen. Der Berliner Kostenanteil an der Klassik-Holding beträgt aber nur 7,1 Millionen Euro im Jahr. Dafür findet in der Stadt aber in jeder Saison der größte Teil der ROC-Auftritte statt.

Will man den Wert ermitteln, den der Steuerzahler (über die weiteren Zuschussgeber Bund, RBB sowie Deutschlandradio) im Jahr 2010 für die weltweiten Aktivitäten der ROC aufbringen musste, ergibt sich ein Wert von 111,68 Euro pro Karte, weil insgesamt 304 000 Zuschauer erreicht wurden. Durch das Management von vier Ensembles unter einem organisatorischen Dach arbeitet die ROC wirtschaftlich vorbildlich. Dank hervorragender Auslastungsergebnisse der Konzerte konnte die Institution 2010 zudem so hohe Rücklagen bilden, dass nun eine finanzielle Sicherheit der ROC bis zum Jahresende 2014 gewährleistet ist. F. H.

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