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Elbphilharmonie

© dpa

Hamburg: Elbphilharmonie wird mindestens 500 Millionen Euro kosten

Derzeit kristallisieren sich die Kosten für das Hamburger Prestigeprojekt Elbphilharmonie heraus. Und sie sind ziemlich gewaltig: Etwa eine halbe Milliarde Euro, rund zwei Drittel davon sind Steuergelder - ursprünglich waren nur 115 Millionen öffentliches Geld eingeplant.

Der Bau der Hamburger Elbphilharmonie wird insgesamt mindestens eine halbe Milliarde Euro kosten. Wie hoch die privaten Kosten an dem spektakulären Gebäude sind, ist aber noch unklar. "Wir können das noch nicht so genau absehen und wollen uns da im Detail auch nicht äußern", sagte Bernd Pütter, Sprecher von Hochtief Construction, am Donnerstag. Bisher lagen die Ausgaben für das Luxushotel und die Eigentumswohnungen bei 103 Millionen Euro. Kultursenatorin Karin von Welck hatte am Mittwoch eingeräumt, dass die Elbphilharmonie den Steuerzahler 323 Millionen Euro kosten wird. Hinzu kommen noch die Spendengelder in Höhe von 76,6 Millionen Euro.

Bürgermeister Ole von Beust (CDU) stellte sich hinter seine Kultursenatorin. Die von ihr vorgestellten Zahlen seien sorgfältig geprüft und unter seiner Leitung abgestimmt worden, sagte Beust der "Hamburger Morgenpost". "Wir unterstützen das Vorgehen von Frau von Welck in jeder Hinsicht." Auch die mitregierende GAL signalisierte Unterstützung. GAL-Fraktionschef Jens Kerstan sagte: "Die Kosten sind erschreckend gestiegen. Dennoch kann sich Hamburg eine Bauruine an so prominenter Stelle nicht leisten." Dagegen will die Opposition in der Hamburger Bürgerschaft die erneute Kostenexplosion nicht hinnehmen. Die Fraktionsvorsitzenden von SPD und Linken, Michael Naumann und Dora Heyenn, erklärten am Donnerstag, dem nun nötigen Nachtragshaushalt voraussichtlich so nicht zuzustimmen. Die CDU- Fraktionsspitze wollte sich nicht äußern.

Steueranteil verdreifachte sich

Unklar ist bislang, wie die Verdreifachung des geplanten Steueranteils aufgefangen werden soll. Zuletzt war mit öffentlichen Zuschüssen in Höhe von rund 114 Millionen Euro gerechnet worden. Ein Sprecher der Finanzbehörde betonte jedoch: "Es wird definitiv keine Neuverschuldung geben." Die Kostensteigerungen würden über das Sonderinvestitionsprogramm 2010, die Steuermehreinnahmen und einen Zugriff auf Rücklagen abgebildet. Eine entsprechende Vorlage für die Bürgerschaft werde noch vor Weihnachten erarbeitet.

Kultursenatorin von Welck sagte dem Sender 90,3: "Das Grundproblem war, dass man am Anfang nicht einen abgestimmten Zeit- und Terminplan zwischen den Planern und dem Bauunternehmen hatte." Auf der anderen Seite habe Hochtief Nachforderungen in Höhe von 270 Millionen Euro von der Stadt gefordert. Und es sei gelungen, Hochtief auf 137 Millionen Euro herunterzuhandeln. "Das ist erstens ein Verhandlungserfolg und zweitens muss auch Hochtief letztendlich dafür bezahlen, dass sie das Bauwerk falsch eingeschätzt haben." (mhz/dpa)

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