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Heine-Preis: Handke: "Habe nie ein Massaker gebilligt"

In der Diskussion um die Vergabe des Heinrich-Heine-Preises an den Österreicher Peter Handke hat sich der Schriftsteller gegen Vorwürfe gewehrt, er habe Serbiens Taten in den Jugoslawien-Kriegen verharmlost.

Frankfurt/Main - Der Schriftsteller Peter Handke hat Kritik wegen seiner Nominierung für den Heinrich-Heine-Preis zurückgewiesen und zum Lesen seiner Jugoslawien-Berichte aufgefordert. «Ich habe nie eins der Massaker in den Jugoslawienkriegen 1991-95 geleugnet, oder abgeschwächt, oder verharmlost, oder gar gebilligt», schreibt Handke in einer in der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (FAZ) vom Dienstag veröffentlichten Entgegnung auf einen Kommentar in der FAZ vom 27. März. «Nirgendwo bei mir kann man lesen, ich hätte Slobodan Milosevic als "ein" oder "das Opfer" bezeichnet», schreibt Handke.

Zur angemessenen Wahrnehmung seiner Position äußerte er den Wunsch, «dass all meine Aufzeichnungen, Erzählungen, Berichte, Stücke der letzten fünfzehn Jahre zu Jugoslawien Wort für Wort gelesen würden, und anders sachverständig». Dazu zählten «Abschied des Träumers vom neunten Land» (1991), «Unter Tränen fragend» (1999) und «Die Tablas von Daimiel» (2005). «Mir dünkt, mich bedünkt, für diese Schriften ist der Heinrich-Heine-Preis», schreibt Handke. (tso/dpa)

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