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Kultur: Herford: Ausstellungsverbot aufgehoben

Das Verbot einer Ausstellung mit Werken des norwegischen Künstlers Bjarne Melgaard im Herforder Museum MARTa ist am Freitag von Bürgermeister Thomas Gabriel aufgehoben worden. Die Politik sei nicht Hüter des künstlerischen Geschmacks, hieß es als Begründung.

Das Verbot einer Ausstellung mit Werken des norwegischen Künstlers Bjarne Melgaard im Herforder Museum MARTa ist am Freitag von Bürgermeister Thomas Gabriel aufgehoben worden. Die Politik sei nicht Hüter des künstlerischen Geschmacks, hieß es als Begründung. Damit sei der Weg für eine Eröffnung der Schau in etwa 14 Tagen frei. Zudem sei der Rechtsstreit vor dem Verwaltungsgericht Minden beendet.

Der Berliner Rechtsanwalt Peter Raue hatte in einem Gutachten das Ausstellungsverbot als "rechtswidrig" bezeichnet. Weder die Ausstellung noch der Katalog seien "gewaltverherrlichend". Die Präsentation von Arbeiten Melgaards, der in seinen Werken Selbstmord, Satanismus und Gewaltanwendung thematisiert, war nach einem Hinweis der Staatsanwaltschaft Bielefeld unmittelbar vor der Eröffnung am 4. Mai vom Ordnungsamt der Stadt Herford verboten worden. Nach Ansicht Raues verletzen zwar einzelne Arbeiten für sich genommen das Gebot der Menschenwürde, für die gesamte Präsentation treffe dies jedoch nicht zu: "Die Ausstellung, die Gewalt, Selbstverstümmelung und Selbstmord als Phänomen unserer Zeit reflektiert, zeigt vielmehr, wie sehr die Welt voll von Morden ist", heißt es im Gutachten. Der Künstler fühle sich dem "nüchternen Auftrag" verpflichtet, "auf diese dunkle Welt hinzuweisen".

til

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