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Kultur: Hinrichtung McVeighs: Es wird gesteinigt - Wo die Todesstrafe noch praktiziert wird

Die Haltung zur Todesstrafe teilt die Welt über politische und religiöse Anschauungen hinweg. In 89 Ländern wird sie angewendet, in 109 Staaten ist sie dagegen per Gesetz oder praktisch abgeschafft.

Die Haltung zur Todesstrafe teilt die Welt über politische und religiöse Anschauungen hinweg. In 89 Ländern wird sie angewendet, in 109 Staaten ist sie dagegen per Gesetz oder praktisch abgeschafft. Dies gilt für die Bundesrepublik seit 1949 mit Einführung des Grundgesetzes. 1987 wurde sie in der DDR gestrichen. Die Befürworter der Todesstrafe sehen in ihr vor allem einen Abschreckungs- und Verhinderungseffekt. Ihre Gegner bestreiten genau dies und verweisen besonders auf Fälle, in denen Unschuldige durch Justizirrtümer ihr Leben verloren.

In China, Iran, Saudi-Arabien und den USA wurden im vergangenen Jahr 88 Prozent aller bekannt gewordenen Todesurteile vollstreckt. Nach Ermittlungen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International mussten 2000 mindestens 1457 Gefangene in 28 Ländern sterben; mindestens 3058 Menschen wurden in 65 Ländern zum Tode verurteilt. China stand mit schätzungsweise 1000 vollstreckten Todesurteilen an der Spitze. Dort kann auch Diebstahl oder Drogenhandel mit dem Tode bestraft werden. In den USA wurden seit der Wiedereinführung der Todesstrafe 1977 bis Ende vergangenen Jahres 683 Menschen hingerichtet.

Sie starben durch den Strang, die Kugel, Gift und auf dem elektrischem Stuhl. In China wird mit Schuss in den Hinterkopf getötet. Mittelalterliche Formen der Hinrichtung wie das nach dem islamischen Gesetz für Ehebruch übliche Steinigen oder das Enthaupten mit dem Schwert werden vor allem noch in Iran und Saudi-Arabien praktiziert. In Europa ist die Todesstrafe als unmenschlich geächtet.

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