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HIT Parade: Herbert Grönemeyer

Diese Woche auf Platz zwei mit: „12“

Herbert ist unser Bester. Das sagten zumindest die 200 000 an der Abstimmung beteiligten Zuschauer. In der Galerie der ZDF-Show „Unsere Besten“ steht er seit letzter Woche in einer Reihe mit Konrad Adenauer und dem Kölner Dom. Grönemeyer sagt von sich: „Ich kann nur arbeiten“ oder „Texten ist Kampf“. Er ist nun mal Mensch geblieben und singt davon. Die Fähigkeit zur Selbstironie aber hat ihn reifen lassen. Das genuin Deutsche an ihm ist, je milder es mit den Jahren wurde, immer erträglicher geworden. Auf Grönemeyer als eine Art Elder Statesman können sich sogar seine Kritiker einigen. Rein arithmetische Gründe hingegen sind es, die sein Album „12“ aus dem Nirvana auf Platz zwei zurückgeholt haben. Die neuen Regeln, nach denen seit dem Sommer die Charts ermittelt werden, sagen unter anderem: Die Platzierung erfolgt gemäß dem Umsatz eines Titels und zweitens können Live-Alben (auch DVDs), deren Titel weitgehend identisch mit einem Studio-Album sind, diesem hinzu addiert werden. In der Krise ist eben jeder Halm willkommen.

Die Plätze zwei bis 100 in der ZDF-Show waren Pisa-Schocker: Maffay vor Beethoven. DJ Bobo vor Bach. Warum ist das so? In einem Interview verglich Grönemeyer das Musikerdasein in seiner Wahlheimat London mit dem in Deutschland. Hier freuten sich die Leute, wenn man sagt, man sei Musiker. In Deutschland fragten sie: „Und was machen sie beruflich?“ Ralph Geisenhanslüke

Ralph Geisenhanslüke

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