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Kultur: Hofer in die Höhe

Mit nur wenigen Höhepunkten ging gestern die dreitägige Herbstversteigerung der Villa Grisebach zu Ende, die neben Kunstwerken des 19. und 20.

Mit nur wenigen Höhepunkten ging gestern die dreitägige Herbstversteigerung der Villa Grisebach zu Ende, die neben Kunstwerken des 19. und 20. Jahrhunderts und Fotografien auch eine eigene "Preußen-Auktion" mit einem umfangreichen Angebot an Berolinensien und Frideriziana umfaßte. Zwar war der anlässlich des 300-jährigen Thronjubiläums durchgeführten Sonderveranstaltung insgesamt kein großer Erfolg beschieden, doch konnten einige Stücke ihre Schätzwerte weit überflügeln, darunter eine schlichte silberne Tischglocke von Friedrich dem Großen, die von 10 000 Mark auf 60 000 Mark emporschnellte. Bei der Foto-Auktion fanden die Pflanzenbilder Karl Blossfeldts aus den zwanziger Jahren erwartungsgemäß den größten Zuspruch; sie wurden mit bis zu 98 000 Mark bezahlt.

Bereits im Vorfeld der Versteigerung war das auf 180 000 Mark geschätzte Mädchenbildnis "Porträt Cornelia" von Karl Hofer als heimlicher Star der gesamten Veranstaltung gehandelt worden, das auf spektakuläre 580 000 Mark emporgesteigert wurde. Die Villa Grisebach mußte auch eine Reihe von Rückgängen hochdotierter Objekte hinnehmen, darunter von Gemälden von Otto Dix (Schätzwert 500 000 Mark), Lovis Corinth (600 000 Mark) und Otto Mueller (400 000 Mark). Dafür kamen bei der Auktion auch prominente Mitbieter zum Zuge: Nachdem Richard von Weizsäcker bei Lesser Urys "Waldbach" von 1894 überboten wurde, sicherte sich der frühere Bundespräsident den sommerlichen "Waldweg mit Sonnenflecken" vom gleichen Künstler für 90 000 Mark (ausführlicher Bericht folgt).

MK

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