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Kultur: Holocaust-Mahnmal: Schäuble dafür Lehmann dagegen

Der CDU-Vorsitzende Wolfgang Schäuble hat sich für die Verwirklichung eines Holocaust-Mahnmals in Berlin ausgesprochen.Sollte die Bundesregierung nicht in der Lage sein, eine Position zum Mahnmal einzunehmen, plädiere er nicht für eine schnelle Abstimmung, sondern für eine ausführliche Diskussion im Bundestag.

Der CDU-Vorsitzende Wolfgang Schäuble hat sich für die Verwirklichung eines Holocaust-Mahnmals in Berlin ausgesprochen.Sollte die Bundesregierung nicht in der Lage sein, eine Position zum Mahnmal einzunehmen, plädiere er nicht für eine schnelle Abstimmung, sondern für eine ausführliche Diskussion im Bundestag."Aber am Ende sollten wir uns dafür entscheiden, ein Mahnmal zu errichten", sagte Schäuble in einem Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit".Gleichzeitig nahm Schäuble den Schriftsteller Martin Walser wegen seiner umstrittenen Frankfurter Friedenspreis-Rede in Schutz: Auch bei nachträglicher Lektüre des Textes teile er nicht den Vorwurf von Ignatz Bubis, Walser sei ein "geistiger Brandstifter".

Der neue Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin, Klaus-Dieter Lehmann, sprach sich jedoch gegen ein Holocaust-Mahnmal aus.Im Südwestrundfunk sagte er, Mahnmale böten die Gefahr, mit bestimmten Diskussionen abzuschließen.Das Erinnern an die Greuel der Nazizeit müsse aber wachgehalten werden.Im selben Interview erklärte Lehmann, er wolle der angespannten finanziellen Situation der Berliner Museen unter anderem mit zweckfremder Vermietung der Gebäude begegnen.Er könne sich durchaus Modenschauen und Produktpräsentationen in der Gemäldegalerie vorstellen.Allerdings müsse eine gewisse Distanz zu den Kunstwerken eingehalten werden."Hochzeiten bei Kerzenschein unter echten Tizians" werde es mit ihm nicht geben.

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