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Die Chemnitzer Band Kraftklub.

© Phillip Gladsome

Hooligan-Ausschreitungen in Chemnitz: Kraftklub unterstützen Demoaufruf gegen Rechts

Nach einer tödlichen Messerattacke marschieren mutmaßliche Rechte durch Chemnitz. Die Band Kraftklub stellt sich hinter den Demoaufruf von "Chemnitz Nazifrei".

Die Band Kraftklub ist derzeit nicht in Chemnitz. Trotzdem verfolgen die fünf Musiker, was seit gestern in ihrer Heimatstadt vor sich geht. Offenbar zunehmend besorgt und auch wütend, wie man ihren Äußerungen auf Twitter entnehmen kann. Bereits vor 8 Uhr schrieb Bassist Till Brummer dort: „Chemnitz ist nicht das, was gestern passiert ist, sondern das was heute passiert. 17.00 Uhr Stadthallenpark die Gelegenheit zu zeigen wie Chemnitz wirklich ist.“

Damit bezieht er sich auf eine für den Nachmittag geplante Demonstration, die sich wiederum gegen eine für 18.30 Uhr von der rechten Organisation Pro Chemnitz angesetzte Demonstration am Karl-Marx-Denkmal. Den Aufruf des Bündnisses Chemnitz Nazifrei teilte Brummer auch auf seiner Facebookseite.

Für ein offizielles Statement war die Band am Montag nicht zu gewinnen. Über ihren offiziellen Twitterkanal hatte sie jedoch schon am Sonntag den Demoaufruf geteilt und legte in einem eigenen Tweet am Montag noch einmal nach:

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Kraftklub haben sich schon mehrere Male in ähnlicher Weise positioniert. So traten sie am 1. Mai dieses Jahres bei einer Veranstaltung auf, bei der gegen die Kundgebung einer rechtsextremen Partei demonstriert wurde. Sie spielten dabei unter anderem den Anti-Nazi-Song "Schrei nach Liebe" von der Berliner Band Die Ärzte. Außerdem haben Kraftklub 2013 eine Echo-Nominierung abgelehnt, weil die rechtskonservative Südtiroler Band Frei.wild ebenfalls nominiert war.

Das Quintett hängt an seiner Heimatstadt, die es unter anderem in dem Song "Karl Marx Stadt" besungen hat. Eine rockige Verlierer-Hymne, in der es heißt "Ich bin nicht mal cool in einer Stadt/ Die voll mit Nazis ist, Rentnern und Hools." Ihren rechten Mitbürgerinnen und Mitbürgern zu widersprechen, ist der Gruppe, ein Anliegen. Auch Schlagzeuger Max Marschk teilte über seinen Twitteraccount den Demoaufruf und schrieb: "Was für faschistische asoziale dumm Deppen! Heute 17:00 Uhr im Stadthallenpark #chemnitz wird widerstand dagegen gezeigt!". (nal)

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