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Gut überwölbt. Aber unter dem Dach des Humboldt Forums - hier die Kuppel - muss noch manches passieren.

© Kitty Kleist-Heinrich

Humboldt Forum soll am 17. Dezember eröffnen: Trotz Mängeln bleibt der Starttermin

Im Baubericht zum zweiten Quartal ist von 2000 Positionen die Rede: bei Sicherheit wie Klimatechnik. Corona verursachte außerdem Verzögerungen.

Nachdem letzte Woche eine Sneak-Preview der Berlin-Ausstellung im Humboldt Forum bereits abgesagt wurde, zeigt sich auch sonst nicht alles nach Plan auf der nunmehr prominentesten Baustelle Berlins. Dem Stiftungsrat war am Dienstag bei einer virtuellen Zusammenkunft ein Baubericht zum 2. Quartal vorgelegt worden, in dem es heißt: „Die Teileröffnung am 17. Dezember 2020 bleibt weiterhin stark risikobehaftet.“

Trotzdem hatte noch Anfang Oktober Intendant Hartmut Dorgerloh zu einer Pressekonferenz eingeladen, auf der er den sukzessiven Fahrplan bestätigte: Nach der Übergabe des Schlüterhofs und der Passage sowie einer Präsentation zur Geschichte des Ortes und der Namensgeber Mitte Dezember sollen ab Jahresbeginn 2021 drei Ausstellungen für Familien starten, ab Mitte Januar dann die Berlin-Ausstellung des Stadtmuseums.

Zuletzt erhöhten sich die Baukosten um 33 Millionen Euro

Im Spätsommer folgen die Sammlungspräsentationen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kultur. Wenig später war allerdings eine Verteuerung des Baus um 33 Millionen Euro bekannt geworden, der damit auf 677 Millionen Euro insgesamt steigt.

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Der nun vorgelegt Bericht lässt ahnen, dass dies noch nicht das Ende ist. Der Mängelbericht, der dem „Spiegel“ zugespielt worden war, nennt Unzulänglichkeiten bei der Sicherheit sowie Klimaschwankungen. Insgesamt ist von 2000 Positionen die Rede. Außerdem gab es einen Glykolaustritt bei der Kältetechnik. Bei der Stiftung Humboldt Forum zeigte man sich darüber wenig erfreut – nicht nur über dieses Leck.

Zwei anonyme Stiftungsratsmitglieder plauderten - zum Ärger des Bauvorstands

Zwei Stiftungsratsmitglieder, die anonym bleiben wollten, hatten sich besorgt über die ursprüngliche Eröffnungsplanung geäußert, gar von einem „Hineinstolpern“ gesprochen. Bei der Stiftung wird nun vermutet, dass es sich um Abgeordnete der Opposition handelt, die die Koalition „ärgern“ wollten.

Mängel gäbe es auf jeder großen Baustelle – „von der Glühbirne bis zum Heizkörper“, so Sprecher Bernhard Wolter. Natürlich habe die Pandemie die Lage erschwert und für Verzögerungen gesorgt. Dass erst jetzt der Bericht für das zweite Quartal vorgelegt wurde, erklärte Bauvorstand Hans-Dieter Hegner damit, dass der Stiftungsrat erst jetzt getagt habe.

Um im Terminplan zu bleiben, muss auch das Land Berlin liefern

Der ins Auge gefasste Eröffnungstermin 17. Dezember stehe weiterhin, sicherte er zu. Dazu gehöre ebenso, dass das Land Berlin die Außenanlage mit Aufstellflächen für Rettungswagen vollendet habe.

Ebenso werde an der Bauübergabe am 7. Dezember festgehalten. Jede weitere Aufrechterhaltung der Baustelle koste pro Monat 2 Millionen Euro; dafür gebe es keine Notwendigkeit, so Hegner. Bis zum 16. November sollen die letzten von insgesamt 150 sogenannten Wirkprinzipprüfungen abgeschlossen sein, bei denen ineinander greifende technische Abläufe etwa zur Sicherheit kontrolliert werden. Es bleibt spannend.

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